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Noa Selimhodzic (l., gegen Beke Sterner) und Turbine haben gegen Essen verloren.

© Imago/Koch

Die Luft wird immer dünner: Turbine Potsdam verliert im Abstiegskampf

Der Bundesligist aus Potsdam hat gegen SGS Essen wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen lassen und befindet sich jetzt mit dem Rücken zu Wand.

Der 18. Spieltag der Fußball-Bundesliga sollte ein wegweisender für Turbine Potsdam werden. Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Die SGS aus Essen hat in der Tabelle kaum noch etwas zu verlieren und noch weniger zu gewinnen.

Turbine Potsdam hingegen steckt knietief im Abstiegskampf, durfte nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage aber wieder hoffen. Mit einem Sieg gegen Essen man sogar auf zwei Punkte an die Nichtabstiegsplätze herangerückt. Somit war klar, dass Turbine punkten musste und zwar dringend. Doch das passierte nicht. Potsdam verlor gegen Essen 0:1 (0:0).

Am Sonntagnachmittag hatte sich die Sonne aus dem Karl-Liebknecht-Stadion verzogen. Im Regen von Potsdam schickten die Trainer Marco Gebhardt und Dirk Heinrichs ihre Mannschaft auf den Platz. Im Vergleich zum Erfolg in Freiburg, der aufgrund der Länderspielpause bereits drei Wochen zurückliegt, veränderten sie die Startaufstellung auf vier Positionen.

959 Zuschauende feuerten ihr Team unter anderem mit Klatschpappen mit der Aufschrift „Ihr schafft das noch“ an. Das Team fand sich schnell und war die spielbestimmende Mannschaft in der Anfangsphase. Nach 25 Minuten wurde das Wetter besser und fortan fanden auch die Essenerinnen einen besseren Zugang zum Spiel.

Turbine hielt gut dagegen und kam immer wieder selbst gefährlich vor das gegnerische Tor. Richtig zwingend war aber keine der beiden Mannschaften. Folgerichtig ging es nach einer munteren ersten Hälfte leistungsgerecht mit einem 0:0 in die Kabine.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte ging es hin und her, immer wieder brachten sich beiden Mannschaften in gute Abschlusssituationen, doch der letzte Pass wollte nicht gelingen. Auch weil der Untergrund kaum ein geordnetes Spiel zuließ. Immer wieder versprangen die Bälle und die Spielerinnen rutschten auf dem sehr schlechten Rasen weg.

Bei inzwischen bestem Fußballwetter fiel die Entscheidung in der 72. Minute, als Beke Sterner SGS-Stürmerin Ramona Maier per Flanke sehenswert in Szene setzte, die zur Führung einköpfte. Das verlieh der Mannschaft von Trainer Markus Högner neue Kraft, immer wieder kam sie jetzt vor das Tor der Potsdamerinnen, die dieses aber leidenschaftlich verteidigten. In der Offensive fehlte es den Potsdamerinnen aber an Durchschlagskraft und sie konnten den Rückstand nicht mehr aufholen.

Wir unterstützen die Mannschaft unabhängig der Ligazugehörigkeit.

Fan von Turbine Potsdam nach der Niederlage gegen SGS Essen.

Nach dem Schlusspfiff war sich ein Zuschauer sicher: „Das war es, das war der letzte Strohhalm, an den wir uns geklammert haben. Nach der Niederlage heute holen wir keinen Punkt mehr.“ Seine Sitznachbarin hingegen hatte „die Hoffnung noch nicht aufgegeben.“ Aber egal wo es am Ende der Saison für ihre Mannschaft hingeht: „Wir unterstützen die Mannschaft unabhängig der Ligazugehörigkeit“, waren sich beide Fans einig.

Von Hoffnung war bei Turbine Co-Trainer Dirk Heinrichs in der anschließenden Pressekonferenz nichts zu spüren. „Wir hatten einen Matchplan, der ist aber überhaupt nicht aufgegangen, da einige Spielerinnen einen anderen Plan hatten und überhaupt nicht gemacht haben, was sie sollten.“ Und auch der gegnerische Högner vertrat eine Meinung, die an Deutlichkeit keine Wünsche offen ließ: „Ich denke, das war das Entscheidungsspiel für Potsdam, es ist sehr schade für den Verein, aber jetzt heißt es Kräfte bündeln.“

Beim Blick aufs Restprogramm der Brandenburgerinnen dürften auch die optimistischsten Turbine-Fans kaum noch Hoffnung schöpfen: Mit der TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und Bayern München trifft man in den letzten vier Saisonspielen auf vier Mannschaften aus der aktuellen Top fünf. In der Hinrunde kassierte Turbine in diesen vier Partien insgesamt zwölf Gegentore und holte null Punkte. Um den Abstieg zu verhindern, braucht es damit wohl ein Potsdamer Wunder.

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