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Netzhoppers-Trainer Tomasz Wasilkowski hat früher in Berlin gearbeitet.

© imago/Gerold Rebsch

Die Netzhoppers wollen die Volleys ärgern: „Das Leben ist zu kurz, um zu schüchtern oder zu passiv zu sein.“

Für die Netzhoppers geht es in Potsdam am Samstag gegen den Tabellenersten. Trainer Tomasz Wasilkowski kennt die Mannschaft aus seiner Zeit in Berlin.

Für die Netzhoppers Königs Wusterhausen hat das kommende Spiel am Samstag gleich aus zwei Gründen eine besondere Bedeutung. Zum einen, weil sie gegen den Tabellenersten BR Volleys antreten (17.30 Uhr, live bei Spontent). Und zum anderen, weil sie das erste Mal in der Bundesliga nicht daheim in der Arena in Bestensee aufschlagen, sondern stattdessen in Potsdam, wo sie bereits in der vergangenen Saison im Pokal-Halbfinale spielten.

Der Umzug nach Potsdam habe gleich zwei Gründe, sagt Teammanagerin Britta Wersinger. „Wir wollen zeigen, was man in so einer Arena machen kann; wie das wirken kann und welche Möglichkeiten man dort hat. Denn wir brauchen eine neue Halle und müssen die Region überzeugen, dass sie so eine hier bauen. Bisher gibt es keine vergleichbare.“

Ein weiterer Grund sei die Pandemie. Erfahrungsgemäß sei der Zuschauerandrang beim Berlin-Brandenburg-Derby größer als bei anderen Heimspielen, deshalb wollen die Netzhoppers in Potsdam „möglichst viele Zuschauer coronakonform unterbringen“. Insgesamt 1200 Fans sind am Samstag zugelassen.

Die Spieler würden sich trotz des fehlenden Heimvorteils über den Umzug freuen, sagt Wersinger, und auch bei den Anhängern sei Umzug auf viel Zustimmung gestoßen. „Die Buchungszahlen sagen außerdem, dass dieses Mal auch Zuschauer aus der Region Potsdam dabei sind, die sonst eher nicht zu uns kommen, sondern eher beim Volleyball der Frauen dabei sind. Es kommen also ein paar neue Gesichter in die Halle.“

"Als würde man als hässlicher Typ auf eine Party gehen"

Netzhoppers-Trainer Tomasz Wasilkowski kennt den Gegner nur zu gut. Vor zwei Jahren arbeitete er selbst in Berlin als Assistent von Trainer Cédric Énard und holte mit den Volleys den Meistertitel. Er weiß um die Herausforderung, vor der sein neues Team nun steht: „Gegen Berlin zu spielen ist so, als würde man als hässlicher Typ auf eine Party gehen und dort eine wunderschöne Frau sehen. Es geht nicht darum, ob sie dir letztlich ihre Nummer gibt. Sondern darum, ob du es überhaupt wagst, danach zu fragen.“

Genauso müssten die Netzhoppers es wagen, gut zu spielen und Berlin unter Druck zu setzen. „Das Leben ist zu kurz, um zu schüchtern oder zu passiv zu sein.“

Tomasz Wasilkowski war früher Assistent von Volleys-Trainer Cédric Énard.
Tomasz Wasilkowski war früher Assistent von Volleys-Trainer Cédric Énard.

© imago/Gerold Rebsch

Dass es den Netzhoppers nicht an Mut mangelt, bewiesen sie in der vergangenen Saison, als sie die BR Volleys im Viertelfinale aus dem Pokal fegten. „Diese Saison war herausragend“, sagt Wasilkowski, aber auch in der aktuellen Spielzeit ist er bisher zufrieden mit der Mannschaft. „Mein Team kämpft immer, die Spieler geben nie auf.“ Das zeigt sich allein daran, dass die Netzhoppers in dieser Saison bei jedem Bundesliga-Spiel den Tiebreak erzwangen.

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Besonders im Block habe sich sein Team bisher sehr hervorgetan, sagt Wasilkowski. Die „größte Waffe“ sieht er aber in der „Gesamtheit“. „Wir spielen als Kollektiv, als Team. Wir haben keinen Superstar oder einen Anführer. Jeder Spieler übernimmt mal einen wichtigen Part.“

Unantastbare Gegner

Trotzdem will er realistisch bleiben: In der vergangenen Saison habe Berlin einige Probleme gehabt, sagt Wasilkowski und die hätten die Netzhoppers im Pokal perfekt für sich nutzen konnten. In diesem Jahr sei die Ausgangssituation allerdings anders. „Berlin wirkt unantastbar.“ Den fünften Tabellenplatz, auf dem die Netzhoppers sich aktuell befinden, zu halten oder gar zu verbessern werde hart. Dennoch bleibt er mit Blick auf die weiteren Spiele beispielsweise gegen den Berliner Dauerrivalen Friedrichshafen optimistisch.

Der VfB liegt derzeit nur auf dem vorletzten Tabellenplatz, die Mannschaft erwecke den Eindruck als habe sie in dieser Saison Schwierigkeiten und die will Wasilkowski nutzen: „Probleme bei den einen bedeuten Chancen für die anderen.“

Mit einer klaren Zielsetzung für die Saison hält der Trainer sich dennoch zurück. Die Spieler sollten daran arbeiten, die beste Version ihrer selbst zu sein. Dann würden auch die entsprechenden Ergebnisse kommen – und die könnten auch in diesem Jahr überraschen

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