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Kuschelmodus. Die Spieler der Eisbären Berlin freuen sich über das 6:5 in München.

© Peter Kneffel/dpa

Deutsche Eishockey-Meisterschaft: Die Romantiker aus Berlin

Das fünfte Spiel zwischen Red Bull München und den Eisbären Berlin war denkwürdig. Ein Duell für die Geschichtsbücher - und gegen den Trend. Ein Kommentar.

An sich war es in den laufenden Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga in vielen Spielen ganz einfach: Wer das erste Tor schießt, der gewinnt. Warum? Weil die Mannschaft, die in Führung ging, den taktischen Plan des Gegners zerstörte. Das moderne Eishockey ist aber gar nicht so unromantisch geworden, wie es oft ausschaut. Noch immer gibt es diese irrsinnigen Spiele, die ausbrechen aus jedem Korsett. Das 6:5 der Eisbären Berlin am Sonntag in München fällt in diese Kategorie. München wollte den Titel feiern, die Eisbären waren in der Serie schon 1:3 in Rückstand und deshalb vor dem Spiel so gut wie geschlagen. Und im Spiel? Da mussten sie in eine Verlängerung, die der Außenseiter in so einem Fall immer verliert - eigentlich. Die Münchener hätten die Eisbären mit einem Treffer in den Urlaub geschickt. Es ist ein Wahnsinn, es war kaum zu fassen, wie sich die Berliner Profis diesem mentalen Druck entgegen stemmten und das Siegtor erzielten.

Die Eisbären haben in München noch nicht die Serie gewonnen, sondern nur ein Spiel. Und selbst, wenn sie nun am Dienstag in Berlin dem Meister in Finalspiel sechs unterliegen sollten, so haben sie am Sonntag auch für ihren Sport und für ihre Würde gewonnen. Was immer nun noch passiert in dieser Serie um die deutsche Meisterschaft - später wird man bestimmt sagen: DEL, 2018? Das war doch diese irre Geschichte, als die Eisbären in diesem Spiel fünf in München 6:5 gewonnen haben. Wenn die Eisbären nun noch Meister werden, wird diese Geschichte natürlich noch besser.

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