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Proteste: Dissidentin verschwunden - deutscher Aktivist festgenommen

Einen Tag nach Beginn der Spiele sind am Samstag fünf ausländische Demonstranten, darunter ein Deutscher, auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen worden. Derweil ist die Frau des inhaftierten Bürgerrechtlers Hu Jia nach Angaben ihres Anwalts verschwunden.

Zeng Jinyan sei nicht mehr erreichbar und vermutlich von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, hieß es. Hu und Zeng haben eine knapp einjährige Tochter, deren Verbleib ebenfalls unbekannt ist. Chinesische Bürgerrechtler forderten US-Präsident George W. Bush und IOC-Präsident Jacques Rogge auf, sich bei Chinas Präsident Hu Jintao für das Paar einzusetzen.

Hu wurde im April festgenommen und wegen Untergrabung der Staatsgewalt zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er per Internet an einer Anhörung des EUParlaments zum Thema „Menschenrechte in China“ teilgenommen hatte. Zeng hatte in den Medien und per Internet-Blog immer wieder offensiv ihr Schicksal thematisiert.

In den vergangenen Wochen versuchten Reporter immer wieder, sie zu besuchen, wurden jedoch von Sicherheitskräften zurückgewiesen. In ihrem Blog hatte sie geschrieben: „Ich fühle mich angeekelt, wenn ich an die Männer denke, die mich aushorchen und überwachen, egal, wo ich bin.“

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking wurde auch ein deutscher Demonstrant von Zivilpolizisten festgenommen. Der Gießener Student habe mit anderen Tibet-Aktivisten aus den USA und Kanada gegen die chinesische Politik protestiert, teilte die „Free Tibet Campaign" mit. Dabei hüllten sie sich in tibetische Fahnen und legten sich zu einem „Die-In“ auf den Boden. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, die deutsche Botschaft in Peking sei eingeschaltet und gehe dem Fall nach. (dpa/Tsp)

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