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„Dreckiger“ Sieg des DFB-Teams gegen Nordirland: In dieser WM-Quali gewinnt man nur mit vollem Einsatz
Die deutsche Nationalmannschaft zeigt beim 1:0 in Nordirland keine Glanzleistung, aber die richtige Haltung. Und das ist in der WM-Qualifikation entscheidend.

Stand:
David Raum stand schnell wieder auf, schüttelte sich kurz – und spielte weiter. Sekunden zuvor war er mitten im Sprung von seinem Gegenspieler abgeräumt worden. Doch anstatt sich zu beschweren, machte er einfach weiter. Ein Sinnbild für die Haltung der deutschen Nationalmannschaft an diesem Abend in Belfast.
Hätten sich die deutschen Fußballer allzu sehr über die Zweikampfhärte aufgeregt, wären sie wahrscheinlich überhaupt nicht in ihr Spiel gekommen. Und das war gegen leidenschaftlich und extrem aufmerksam verteidigende Nordiren ohnehin schwer genug.
David Raum und seine Teamkollegen nahmen den kampfbetonten Spielstil vielmehr an und schenkten den Gegnern am Montagabend im emotional aufgeladenen Windsor Park ebenso wenig in den direkten Duellen.
Das intensive, aber nicht unfaire Spiel der WM-Qualifikation entschied das DFB-Team mit 1:0 (1:0) für sich, weil es von Bundestrainer Julian Nagelsmann gut auf den Gegner vorbereitet worden war und die richtige Einstellung an den Tag legte, die es in solch einem engen Spiel braucht, um zu gewinnen. Hinzu kam schließlich noch das nötige Quäntchen Glück. „Heute ging es einfach darum, dreckig zu gewinnen und nicht wunderschön“, bilanzierte Nagelsmann.
Mit den drei Punkten übernimmt die deutsche Mannschaft die Tabellenführung in Gruppe A – punktgleich mit der Slowakei, aber mit dem besseren Torverhältnis. Dass sie nach der schwachen Länderspielpause im September nun ganz oben steht, liegt vor allem an der Erkenntnis, dass es in jedem Spiel volle Konzentration und Einsatzbereitschaft braucht. Machen die Deutschen den bekannten Schritt zu wenig, wird das schnell bestraft – auch in einer vermeintlich leichteren WM-Quali-Gruppe.
Ein Offensivspektakel wie beim 4:0 gegen Luxemburg war es diesmal nicht. Und angesichts der wilden Schlussphase, in der Nordirland vehement auf den Ausgleich drückte, war es auch kein souveräner Auftritt. Doch das ist am Ende zweitrangig. Der Sieg zählt – und der ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, wie ein Blick auf die Ergebnisse anderer Topnationen zeigt.
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