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Genau hingeschaut: Trainer Urs Fischer hat seine eigene Sicht auf die Leistungen des 1. FC Union.

© Annegret Hilse/dpa

Union vor dem Spiel in Darmstadt: Ein bisschen Liverpool

Der 1. FC Union reist demütig nach Darmstadt. Trainer Urs Fischer sieht Parallelen zum FC Liverpool.

Von David Joram

Dass der 1. FC Union und der FC Liverpool etwas gemein haben, war bislang nicht bekannt. Vor dem Zweitliga-Spiel seiner Mannschaft am heutigen Sonntag beim SV Darmstadt 98 (13.30 Uhr, live bei Sky) blickte Urs Fischer, Trainer des Berliner Zweitligisten, aber nochmal auf das Champions-League-Halbfinale zwischen dem FC Barcelona und den Engländern zurück. Er zitierte Liverpools Trainer Jürgen Klopp, wonach der Zweite der Premier League in dieser Saison schon viele gute Spiele gemacht habe, das beste aber in Barcelona – trotz 0:3-Niederlage.

Die Klopp’schen Worte nutzte Fischer, um ein paar Dinge so darzustellen, wie er sie auch beim 1. FC Union sieht. Dass nämlich der Leistungsunterschied seines Teams zwischen dem mit Glanz und Gloria errungenen 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV und den zuvor fünf sieglosen Partien gar nicht so groß gewesen sei. Mit Ausnahme des 1:1 bei Greuther Fürth hätten die Auftritte gestimmt, nur seien die Resultate – siehe eben Liverpool – nicht wie erhofft ausgefallen.

Fischer leitet daraus ab, dass sein akut aufstiegsgefährdetes Team nun „schön am Boden“ bleiben solle. Euphorie darf schon sein, aber bitte nur bei den Fans. Immerhin gibt auch der Coach zu, dass das HSV-Spiel dem Tabellendritten „ein gutes Gefühl“ gegeben habe. „Das nimmst du mit“, sagt Fischer, der in Darmstadt eine „ganz schwere Aufgabe“ erwartet. Dass diese dennoch lösbar ist, dürfte wohl keiner im Berliner Lager ernsthaft bestreiten. Zehnter sind die Gastgeber, die den Klassenverbleib bereits gesichert haben – worin Fischer aber auch eine Gefahr sieht. „Dass sie gerettet sind, kann weiter befreien“, warnt er, zumal die Hessen bereits beim HSV, in Köln oder zuhause gegen Kiel gewonnen haben.

Personell hat Union wieder eine Option mehr. Der gänzlich wiedergenesene Florian Hübner könnte in die Innenverteidigung zurückkehren, obschon Ersatzmann Michael Parensen seinen Job gegen den HSV gründlich verrichtete. Aber derlei Personalfragen erachtet Fischer in der jetzigen Phase sowieso als zweitrangig. Am Schluss gehe es ums Ganze. Um das Team, um den Klub. Genauso wie sie das beim FC Liverpool handhaben.

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