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Zwei Journalisten der PZ im Interview mit dem Solisten Hwang Yung Taek.

© Thilo Rückeis

Paralympics: Eine Hymne für Korea

Der ehemalige Para-Tennisspieler Hwang Young Taek sang bei der Eröffnungsfeier die koreanische Nationalhymne. Ein bewegender Auftritt.

Zur Eröffnung der Paralympics haben Sie vor rund 20.000 Zuschauern gesungen. Wie haben Sie das erlebt?

Man kennt mich als den „Rollstuhl-Sänger“. Bisher bin ich allerdings vor maximal 3000 Zuschauern aufgetreten. Als mich das Cast-Team gefragt hat, ob ich bei der Eröffnungsfeier singen möchte, war ich sehr überrascht, hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Ich durfte vor einem großen Publikum die koreanische Hymne singen und damit die ganze Nation repräsentieren. Das war für mich der erste Schritt auf die globale Bühne. Und es war besonders bewegend, weil ich früher selbst Athlet war. 

In welcher Sportart waren Sie aktiv?

Mit 26 Jahren hatte ich einen Arbeitsunfall auf einer Baustelle. Seitdem bin ich vom Bauchnabel abwärts gelähmt. Ich fing an, Rollstuhl-Tennis zu spielen, um mich zu rehabilitieren. Ich habe an den Asian Games teilgenommen und mich auf die Paralympics vorbereitet. Als koreanischer Nationalspieler war ich auf Platz 36 der Weltrangliste. Mein Ziel war es die Nummer Eins zu werden. Während meiner Trainingszeit stürzte ich allerdings mit dem Rollstuhl und brach ich mir meine Hand. Die Zeit als Tennisspieler war damit vorbei.

Wie hat Ihnen das Singen dabei geholfen, darüber hinwegzukommen?

Für meine mentale Gesundheit hatte ich bereits nach meinem Arbeitsunfall angefangen zu singen. Als mir bewusst wurde, dass ich nicht weiter trainieren kann, habe ich mich noch stärker darauf konzentriert und Gesangsstunden bei einem professionellen Sänger genommen. Die Stimme und die Melodien waren so intensiv, dass ich mich sofort in das Singen verliebt habe. Jetzt möchte ich hoffnungsvolle Botschaften überbringen und andere Menschen inspirieren.

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