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Sport: Eine Sperre fürs Leben

Ehemaliger Festina-Chef will härtere Strafen für Dopingsünder

Paris/Berlin (Tsp). In der DopingAffäre um den französischen Cofidis-Radrennstall hat sich ausgerechnet der ehemalige Festina-Teamchef Bruno Roussel zu Wort gemeldet. „Zwei Jahre Sperre beim ersten Vergehen, lebenslang beim zweiten“, fordert Roussel, dessen Team bei der Tour 1998 die bisher größte Doping-Krise in der Geschichte des Radsports losgetreten hat.

Frankreichs Sportminister Jean-Francois Lamour hatte zuvor angekündigt, den Drogenmissbrauch im Radsport mit einem Sechs-Punkte-Programm bekämpfen zu wollen. Der Minister forderte eine größere Zahl von Dopingkontrollen als bisher. Außerdem sollen auch des Dopings verdächtige Fahrer von den Ausscheidungen für Olympia ausgeschlossen werden und ein Gremium zum Austausch von Informationen in der Doping-Bekämpfung eingerichtet werden.

Profiteams sollen in Zukunft nur noch mit ausgebildeten Betreuern arbeiten dürfen. Hintergrund ist die Festnahme des Betreuers der französischen Cofidis-Mannschaft, Bogdan Madejak. Er wird verdächtigt, einen organisierten Dopinghandel aufgezogen zu haben. Madejak sitzt seit zwei Wochen in Frankreich in Untersuchungshaft.

Cofidis-Profi Cédric Vasseur, der bis Donnerstag in Polizeigewahrsam war, sagte, er „wäre unangenehm überrascht“, wenn sich ein organisierter Dopinghandel innerhalb der Cofidis-Equipe herausstellen sollte. „Nach der Festina-Affäre haben doch alle im Peloton die Botschaft erhalten. Wir unterschreiben alle die Verträge, nach denen man fristlos entlassen wird im Fall einer positiven Dopingkontrolle“, sagte Vasseur, der im Trainingslager in Spanien mit dem ebenfalls verhafteten Team-Kollegen Philippe Gaumont auf einem Zimmer lag. Gaumont hatte in der vergangenen Woche gestanden, verbotene Substanzen eingenommen zu haben. „Ich habe meine Methode der Vorbereitung – er seine“, sagte Vasseur.

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