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Sport: Eisbären: Das Team findet sich

Frankfurt am Main - Der Jägermeister-Hirsch schaute vorbei. Und die frustrierten Fans der Lions, die am späten Freitagabend im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen in den Kneipen saßen, nahmen das Angebot eines jungen Mannes im Hirschkostüm gerne an: kostenloser Schnaps aus Reagenzgläsern, das war eine willkommene Ablenkung nach einem für die Frankfurter unglücklich verlaufenen Eishockeyspiel.

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Frankfurt am Main - Der Jägermeister-Hirsch schaute vorbei. Und die frustrierten Fans der Lions, die am späten Freitagabend im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen in den Kneipen saßen, nahmen das Angebot eines jungen Mannes im Hirschkostüm gerne an: kostenloser Schnaps aus Reagenzgläsern, das war eine willkommene Ablenkung nach einem für die Frankfurter unglücklich verlaufenen Eishockeyspiel. Vor dem ersten Bully zwischen Lions und Eisbären hatten die Frankfurter T-Shirts verteilt. „Ein Team – ein Traum, Play-offs 2007“, war darauf zu lesen. Es wird nach Lage der Dinge wohl ein Frankfurter Traum bleiben, denn der Deutsche Meister war im ersten Spiel der nach dem Modus „Best of three“ gespielten Play-off-Qualifikationsrunde einfach cleverer: 4:3 siegten die Berliner am Freitag in Frankfurt, bereits heute können sie mit einem Sieg im Sportforum (14 Uhr 30, live auf Premiere) mit einem zweiten Erfolg das Viertelfinale erreichen.

André Rankel erzielte das entscheidende Tor, das den Berlinern nun die Möglichkeit eröffnet, nach einer verkorksten Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga als Tabellenneunter doch noch in die Endrunde einzuziehen. Rankel selbst wollte seine erfolgreiche Aktion nicht überbewerten. „Ist doch wurscht, wer so ein Tor schießt“, sagte der 21 Jahre alte Berliner, „Hauptsache, jemand schießt es.“ In der Tat hatten sich die Eisbären mit einer Teamleistung in einem schwachen Spiel durchgewurstelt. Die jüngeren Spieler übernahmen dabei allerdings mehr Verantwortung als die erfahrenen Akteure, von denen viele wieder einmal ihrer eigenen Form hinterherliefen.

Ohne Torwart Youri Ziffzer hätte für die Eisbären nach dem ersten Drittel allerdings schon alles vorbei sein können. Ziffzer sah seine Dauerbeschäftigung im ersten Drittel – das trotz drückender Frankfurter Überlegenheit nur 1:1 endete – allerdings als Vorteil bringend an. „Da wurde ich warm“, sagte der Torwart. Am Ende habe sich das ausgezahlt. „Wir haben das dann im letzten Drittel clever runtergespielt.“ Und somit haben die Eisbären nun für die heutige Partie alle Vorteile, wie ihr Trainer findet. Der Druck liege nun bei Frankfurt, findet Ziffzer. So ist es. Die Lions sind nur noch eine Niederlage vom Saisonende entfernt. Für ihre Play-off-T-Shirts sollten sie allerdings in Berlin keine Abnehmer finden. Denn wenn die Eisbären die Play-offs erreichen, dann geht kein Traum in Erfüllung: Von einem zweifachen Meister darf man die Teilnahme an der Endrunde durchaus erwarten.

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