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Eisbären gewinnen Verlängerungskrimi mit 4:3 in Straubing: Berliner brauchen noch einen Sieg fürs Halbfinale
Nachdem sie eine 3:1-Führung aus der Hand gegeben haben, setzen sich die Eisbären mal wieder gegen die Tigers in einer Overtime durch. Korbinian Geibel ist mit seinem ersten Play-off-Tor zur Stelle.
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In den Play-offs spielen die Über- und die Unterzahl eine besonders wichtige Rolle. Das hat sich am Sonntagnachmittag einmal mehr gezeigt. Immer dann, wenn im vierten Viertelfinalspiel zwischen den Eisbären und den Straubing Tigers alle Spieler auf dem Eis standen, hatten die Eisbären das Spiel weitgehend im Griff.
Allerdings leisteten sich die Eisbären einmal mehr zahlreiche Strafzeiten. Und die Straubinger wussten das in ihrem Eisstadion am Pulverturm zu nutzen. Dreimal jubelten sie nach Treffern im Powerplay und holten sogar einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand auf. Dennoch hatten die Eisbären in der Verlängerung das bessere Ende für sich und gewannen dank Korbinian Geibel mit 4:3 (2:0, 1:2, 0:1, 1:0).
In der Verlängerung hatten die Gastgeber schon früh eine Riesengelegenheit zum Sieg, nachdem Play-off-Debütant Norwin Panocha ein schlimmer Fehler unterlaufen war. Allerdings hielt Eisbären-Keeper Jonas Stettmer mit einem außergewöhnlichen Save gegen Mike Connolly in diesem Spiel.
Und auch anschließend war der Berliner Schlussmann der herausragende Spieler. Ein ums andere Mal entschärfte er die Chancen der Gastgeber, die in der ersten Runde der Extraschicht spritziger wirkten. Eine umstrittene Überzahl konnten sie diesmal auch nicht nutzen.
Eisbären kassieren drei Gegentore im Powerplay
Und so entwickelte sich einmal mehr ein Abnutzungskampf und es wurden Erinnerungen wach an das Play-off-Duell im Vorjahr, das erst in der 111. Minute zugunsten der Berliner (4:3) zu Ende gegangen war − als drittlängstes Spiel in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Lean Bergmann, der vor einem Jahr erfolgreich war, fehlte wie schon am Freitag angeschlagen.
Diesmal dauerte es nicht ganz so lange. Ausgerechnet Geibel, der nicht gerade als Torjäger bekannt ist, erlöste die Eisbären mit seinem ersten Play-off-Tor in der 84. Minute. „Wir sind froh, dass wir das 3:1 mitnehmen können“, sagte er bei Magentasport. In der Best-of-seven-Serie steht es nämlich nun genau so. Und am Dienstag können die Eisbären in der Friedrichshainer Arena (19 Uhr) ins Halbfinale einziehen.
Wir hätten das Spiel längst gewinnen können und bekommen dann so ein Tor.
Tim Feischer, Spieler der Straubing Tigers
Die Straubinger waren natürlich entsprechend bedient. „Es ist ziemlich scheiße, das Spiel so zu verlieren“, sagte er, „wir hätten das Spiel längst gewinnen können und bekommen dann so ein Tor.“
Zu Beginn des Spiels hätte aber niemand gedacht, dass es so spannend werden würde. Zunächst wirkte es so, als liefe alles nach Plan für die Berliner. Liam Kirk (7.) und Ty Ronning in Überzahl (11.) hatten im ersten Drittel getroffen. Und weil die Defensive auch ohne den gesperrten Jonas Müller und den angeschlagenen Markus Niemeläinen sehr gut die Gefahr vor dem eigenen Tor fernhielt, wirkte alles sehr kontrolliert.
Nachdem Kai Wissmann in Unterzahl nach dem ersten Straubinger Powerplay-Treffer auf 3:1 erhöht hatte, schien wieder alles in Ordnung. Aber unmittelbar vor der zweiten Pause fiel der Anschlusstreffer zum 3:2. Und mit dem dritten Straubinger Überzahlstreich im Schlussdrittel war es dann eine äußerst spannende Angelegenheit, die erst in der zweiten Verlängerung endete. (Tsp)
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