
© Imago/Matthias Koch/Sebastian Räppold
Eisbären stoppen Niederlagenserie: Der Haussegen hängt vorerst wieder gerade
Mit einem weitgehend überzeugenden 5:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers zeigen die Eisbären eine gute Reaktion nach frustrierenden Auftritten. Marco Nowak wird nach seinem Karriereende verabschiedet.
Stand:
Die Fans der Eisbären hätten es schon vor dieser Saison ahnen können. Immer dann, wenn ihr Herzensverein in der Vergangenheit zwei Titel in Serie holen konnte, folgte ein ernüchterndes Jahr – mit der Ausnahme von 2013, als der Titel-Hattrick gelang.
Mal war in den Pre-Play-offs Schluss (2007), mal überraschend im Viertelfinale (2010). 2023 startete die heißeste Phase der Saison bekanntlich ganz ohne Berliner Beteiligung.
Nach 33 absolvierten Partien ist es wahrlich schwer abzuschätzen, wie weit die Reise in dieser Spielzeit geht. Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie hing der Haussegen in der Arena für Eisbären-Verhältnisse schon etwas schief. Insofern tat der Sieg mit 5:2 (2:0, 2:1, 1:1) gegen die Nürnberg Ice Tigers im letzten Heimspiel des Jahres in der ausverkauften Arena (14.200 Zuschauende) richtig gut.
Heute habe ich ein anderes Gefühl als nach den letzten Spielen. Das war ein kompletter Auftritt, auf dem wir aufbauen wollen. Man hat heute gesehen, dass mein Team Spaß hatte.
Eisbären-Trainer Serge Aubin
Natürlich taugen diese drei Punkte bei der offiziellen Verabschiedung von Marco Nowak in Richtung Eisbären-Geschäftsstelle nicht wirklich zur Entspannung. Um auf die vorderen Plätze Boden gutzumachen und den Abstand zu den Verfolgern zu vergrößern, bräuchte es eine Siegesserie.
Markus Vikingstad muss angeschlagen vom Eis
Aber zumindest gelang es der Mannschaft von Serge Aubin mal wieder, relativ ungefährdet zu gewinnen. Schon oft in dieser Saison haben die Eisbären Führungen – auch mit zwei Toren Vorsprung – verspielt. Die Treffer von Les Lancaster (4.), der zum ersten Mal für die Eisbären traf, und Liam Kirk in Überzahl (7.) waren früh ein wichtiges Fundament, das auch nicht mehr ins Wanken geriet.
Nach einem verunsicherten Auftritt gegen Wolfsburg am zweiten Weihnachtsfeiertag (1:2), bei dem das aktuell mangelnde Zutrauen in das eigene Tun offensichtlich wurde, wirkte an diesem Nachmittag vieles verbessert.
Die vergangenen Spiele waren schwierig, aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt.
Jean-Sébastien Dea
In letzter Zeit ließen die Eisbären ein ums andere Mal gute Chancen nach Alleingängen liegen. Beim 3:0 irritierte Frederik Tiffels Ice-Tigers-Keeper Niklas Treutle mit einer Körpertäuschung und verwandelte sicher. So leicht kann Eisbären-Eishockey aussehen, wenn es läuft.
Nachdem Jean-Sébastien Dea sogar auf 4:0 erhöht hatte, folgte der erste von zwei Stimmungsdämpfern, als der Nürnberger Evan Barratt den Puck in Überzahl mit einem platzierten Schlenzer ins Tor von Jake Hildebrand drosch.
Die Abwehr ist fast wieder komplett
Doch das sollte nicht grundsätzlich stören. „Die vergangenen Spiele waren schwierig, aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt“, sagte Dea bereits im Interview nach dem zweiten Drittel. Und diese wurde noch insofern erfreulicher, als Kirk mit seinem zweiten Treffer des Tages das 5:1 erzielte. Das letzte Tor des Tages war allerdings den Nürnbergern vorbehalten, durch Greg Meireles.
Der Mann des Tages war schließlich Marco Nowak, der nicht nur zur Ehrenrunde antreten durfte, sondern anschließend auch noch in der Fankurve verschwand, um mit den Fans ein lautes „Dynamo“ anzustimmen. Anschließend wurde er von seinen neuen Geschäftsstellen-Kollegen mit einer Schultüte in Empfang genommen.
Schon am Dienstag geht es für die Eisbären in Bremerhaven weiter. Und an der Nordseeküste wäre es ausgesprochen wichtig, diesen Modus beizubehalten. Im Kampf um Platz sechs, der die direkte Qualifikation für die Play-offs bedeutet, sind die Fischtown Pinguins aktuell der härteste Konkurrent.
Ausgerechnet Markus Vikingstad, der im Sommer von Bremerhaven nach Berlin gekommen war, wird voraussichtlich nicht mitwirken können, nachdem er frühzeitig das Eis verlassen musste. Aber Jonas Müller wird nach zwei Spielen Sperre wieder mit dabei sein.
Bis auf Kai Wissmann, dessen Comeback noch auf sich warten lässt, kann Aubin zumindest in der Verteidigung wieder aus dem Vollen schöpfen, nachdem Markus Niemeläinen das zweite Spiel in Serie nach langer Pause durchgehalten hat.
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