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Skispringen: Ende des Abwärtstrends

Vierschanzen-Tournee: Vier Deutsche unter den ersten 15. Die Springer haben sich beim abschließenden Springen der Vierschanzen-Tournee gegenseitig beflügelt.

Bevor der Skispringer Martin Schmitt zum ersten Mal über die Paul-Außerleitner-Schanze fuhr, hatte er schon zum ersten Mal gejubelt. Auf einem Monitor hatte er den Flug von Michael Uhrmann beobachtet, der auf gute 133,5 Meter geflogen war. Martin Schmitt grinste, ballte die Faust, bereitete sich auf seinen Sprung vor – und flog auf Rang drei im ersten Durchgang.

Die deutschen Skispringer haben sich beim abschließenden Springen der Vierschanzen-Tournee gegenseitig beflügelt. So sehr, dass sie die Tournee im Gesamtklassement auf den Plätzen vier (Martin Schmitt), zehn (Michael Neumayer, zwölf (Michael Uhrmann) und 15 (Stephan Hocke) beendeten. „Ich bin super zufrieden“, sagte Bundestrainer Werner Schuster, „wir wollten die Trendwende im deutschen Skispringen einleiten, und das ist uns schneller als erwartet gelungen.“ Als Ziel bleibt ihm noch, in den nächsten drei oder vier Jahren, junge Springer an die Weltspitze heranzuführen.

In Bischofshofen hat sich gezeigt, dass auch im deutschen Skisprungteam das Naturgesetz des Skispringens wirkt: Erfolge bringen Erfolge. So hatte Martin Schmitt in Innsbruck mit Rang drei die bisher beste Saisonleistung geboten. In Bischofshofen flog er auf Rang fünf. „Wir haben einen Lauf“, hat er festgestellt. In der Mannschaft passe alles – vom Betreuerstab bis zu den Springern. „Es ist ein Miteinander im gesamten deutschen Skisprungsport, das geht bis in den B-Kader hinunter“, sagte Martin Schmitt. In der vergangenen Saison hatten sich der ehemalige Bundestrainer Peter Rohwein und der ehemalige B-Kader-Verantwortlichen Heinz Kuttin gegenseitig für die Misere verantwortlich gemacht.

Nun macht das Hoffnung auf mehr. „Wir haben vier Springer unter den besten 15 in der Tourneewertung“, sagt Bundestrainer Werner Schuster, „das ist eine gute Sache.“ Vor allem im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im Februar in Liberec. „Dort haben wir realistische Chancen, etwas zu reißen“, sagte Michael Uhrmann, „wir wollen mehr.“ Was ihn besonders freute: „Wir müssen nicht mehr hoffen, dass den anderen Mannschaften ein Patzer passiert.“ So könnte die Wiederholung der Leistungen bei der Vierschanzen–Tournee schon zu einer Medaille reichen. Was Wolfgang Schusters Arbeit in den nächsten Jahren weiter erleichtern könnte. „Es ist nicht leicht“, sagte er, „das deutsche Skispringen lechzt nach Erfolgen.“ Fürs Erste hat er alle zufrieden stellen können.

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