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Entwarnung bei Unions Verteidiger Diogo Leite: „Mir geht’s gut, ich bin bald zurück“
Im Spiel beim VfL Bochum wurde Diogo Leite von einem Ball am Kehlkopf getroffen. Inzwischen geht es dem Verteidiger des 1. FC Union Berlin schon wieder besser.
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Wie vielleicht jeder, der am Sonntag zugeschaut hat, fasste sich auch Steffen Baumgart an der Seitenlinie fast unterbewusst an den eigenen Hals. Normalerweise ist der Trainer des 1. FC Union einer der aktivsten Figuren im Stadion. In diesem Fall konnte er aber nur warten, zittern und hoffen, dass es gut ausgeht.
Es war ein riesiger Schreckmoment, den Union am Sonntag beim 1:1 gegen den VfL Bochum erleben musste. Nach einer knappen Stunde wurde Diogo Leite von einem wuchtig getroffenen Fernschuss direkt am Kehlkopf getroffen und ging unter offensichtlich großen Schmerzen zu Boden. Fast zehn Minuten wurde der Portugiese am Spielfeld behandelt, bevor er auf einer Trage vom Feld direkt ins Krankenhaus transportiert wurde.
„Das ist eine Situation, in der du durch natürlich erstmal ins Grübeln kommst, wie schnell Situationen sich verändern können”, sagte Baumgart auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und konnte erfreulicherweise auch noch gute Nachrichten vermitteln. „Wir sind froh, dass er entweder schon heute Abend oder morgen aus dem Krankenhaus kommt. Es ist nicht so dramatisch, wie es aussah.”
Das war eine Riesenerleichterung für alle. Denn zwischenzeitlich sah es tatsächlich sehr dramatisch aus im Ruhrstadion. Leite zuckte mit den Beinen und konnte nach Aussage seines Abwehrkollegen Leopold Querfeld nur „schwer atmen”. Fast zwangsläufig wanderten die Gedanken zu anderen schrecklichen Szene der Fußballgeschichte, wie etwa dem Herzstillstand vom dänischen Spieler Christian Eriksen bei der EM 2021.
In solchen Momenten kommt alles plötzlich in messerscharfer Perspektive: die Fragilität der Gesundheit und des Lebens, die vollkommene Unwichtigkeit des Profi-Sports. Das zeigte auch die Reaktion der Bochumer Fans, die bis zur Verletzung für eine furiose, kochende Atmosphäre gesorgt haben, Leite aber beim Verlassen des Spielfelds solidarisch applaudierten. Sowohl der Abstiegskampf als auch der erbitterte Streit um den Feuerzeugwurf vom vergangenen Dezember wurden plötzlich zur Nebensache.
Schiedsgericht entscheidet gegen Union
Zum Glück blieb der Schreckmoment nur ein Schreckmoment. Nach der leichten Entwarnung von Baumgart meldete sich am Abend auch der Portugiese selbst aus dem Krankenhaus. Auf seinem Instagram-Profil veröffentlichte er ein Selfie mit Halskrause. „Danke für all die Nachrichten und Unterstützung. Mir geht es gut und ich bin bald zurück”, schrieb er.
Ob und wie lange Leite nun ausfällt, ist noch nicht bestätigt worden. Die Nacht soll Leite in der Klinik verbracht haben, seine Rückkehr nach Berlin wurde allerdings am Montag erwartet. Baumgart sprach zwar von einer „Prellung”, doch riskieren wird der Verein in den nächsten Wochen sicherlich nichts. Zumal es für Union in dieser Saison nach dem gesicherten Klassenerhalt sportlich um nichts mehr geht.
Auch die Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichts gegen die Berliner kann daran nichts mehr ändern. Wie das Gericht am Montag verkündete, hat er Unions Klage in der Feuerzeug-Affäre zurückgewiesen, und die DFB-Entscheidung zur Umwertung des Hinspiels gegen Bochum auf ein 0:2 bestätigt. Aber all das war auch am Montag noch irgendwie sekundär.
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