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Sport: Erfolg nach dem Schock Steuerfahnder bei Schalke / 1:0-Sieg gegen Bochum

Gelsenkirchen - Im kleinen Revierderby ging es für den FC Schalke 04 nicht nur um Punkte, sondern auch um eine Art Selbsttherapie. Nach dem Debakel in der Champions-League-Qualifikation gegen Atletico Madrid in den Uefa-Pokal abgestiegen, wollten die Gastgeber so schnell wie möglich zum Alltag übergehen und die Schmach vergessen.

Gelsenkirchen - Im kleinen Revierderby ging es für den FC Schalke 04 nicht nur um Punkte, sondern auch um eine Art Selbsttherapie. Nach dem Debakel in der Champions-League-Qualifikation gegen Atletico Madrid in den Uefa-Pokal abgestiegen, wollten die Gastgeber so schnell wie möglich zum Alltag übergehen und die Schmach vergessen. „Richtige Profis stecken so etwas innerhalb von 24 Stunden weg“, hatte Schalkes Trainer Fred Rutten vor der Rückkehr in den Alltag gesagt. Diesem Anspruch wurde sein Personal nicht ganz gerecht. Aber dank Heiko Westermanns Treffer nach einer guten halben Stunde reichte es zu einem 1:0-Arbeitssieg über den VfL Bochum. „Am Anfang war es schwer, ins Spiel zu kommen. In der zweiten Hälfte hätten wir die Tür zumachen müssen, dann wäre das Spiel gelaufen“, sagte Rutten.

Am Tag nach dem 0:4 in Madrid hatte der Klub unangemeldeten Besuch empfangen müssen. Beamte der Steuerfahndung durchsuchten die Geschäftsstelle und einige Privatwohnungen, darunter angeblich auch die Räume des früheren Vereinsmanagers Rudi Assauer. Die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Offenbar geht es um Unregelmäßigkeiten beim Millionentransfer des Stürmers Victor Agali, den Schalke vor einigen Jahren aus Rostock abgeworben hatte.

Auch die Fußballspieler des VfL Bochum waren in den vergangenen Jahren zuweilen als unangenehmer Gegner in Erscheinung getreten. Dieses Mal hofften sie, von dem Schalker Schockzustand profitieren zu können. Obwohl die Schalker verunsichert ins Spiel gingen und abermals auf Orlando Engelaar und Jefferson Farfan verzichten mussten, brachten die Bochumer lange nicht den Mut auf, den Favoriten unter Druck zu setzen. Schalke bestimmte den Spielverlauf, ohne zu glänzen. Und doch gelang den Gastgebern das ersehnte Führungstor. Der im rechten Mittelfeld aufgebotene, offensiv eingestellte Heiko Westermann, eine gelernte Abwehrkraft, nutzte eine präzise Flanke von Rafinha zum entscheidenden Tor für die Schalker.

Der knappe Vorsprung verlieh den Schalkern jedoch nicht viel Stabilität. Im Gegenteil: Nach der Pause baute Bochum Druck auf, blieb aber unproduktiv. Nach dem Zwischenhoch hätte der VfL aber höher in Rückstand geraten können. Kevin Kuranyi traf nur Pfosten und Latte. Der VfL verlor neben dem Spiel auch Christian Fuchs, der in der 90. Minute Gelb-Rot sah. Richard Leipold

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