Sport: Erster Eindruck
Meistens bleibt von einem Erlebnis der letzte Eindruck haften, aber im Fall von Britta Steffens Rennen wäre das wirklich schade. Der letzte Eindruck dieses Rennens war schließlich der einer enttäuschten Sportlerin.
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Meistens bleibt von einem Erlebnis der letzte Eindruck haften, aber im Fall von Britta Steffens Rennen wäre das wirklich schade. Der letzte Eindruck dieses Rennens war schließlich der einer enttäuschten Sportlerin. Doch zählen sollte auch der erste Eindruck. Denn vor diesem Rennen auf ihrer Lieblingsstrecke 100 Meter Freistil zeigte sich Steffen locker und konzentriert zugleich. Sie hatte keine Angst vor der Kulisse, vor den Konkurrentinnen, vor dem Wettkampf – obwohl die 23-Jährige zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft schwimmt. Ihre Gesten bedeuten wohl, dass sie nervlich stabil genug ist, mit extremem Leistungsdruck umzugehen.
Ein wenig ärgerlich ist die Bronzemedaille für sie schon, aber nur deshalb, weil das Rennen unerwartet langsam war. Die Siegerzeit hätte Steffen auch erreichen können. Sie ist gestern nur aus körperlichen Gründen an Gold gescheitert. Dieses Problem lässt sich leichter beheben als Nervenschwäche. Andere Schwimmer haben trotz mehrerer Teilnahmen an Olympischen Spielen ihre Nerven nicht im Griff. Britta Steffen ist WM-Neuling und hat die besten Nerven im deutschen Team. Diesen Eindruck sie aus Melbourne mitnehmen.
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