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Kein Rankommen für Alba - wie hier im Dreikamp zwischen James Bell (Zagreb), Jonas Mattisseck (ALBA), und Jacob Pullen (Zagreb).

© imago/Bernd König

Eurocup in Berlin: Alba schwächelt gegen Zagreb

Alba Berlin unterliegt Cedevita Zagreb im Eurocup-Heimspiel. Verletzungen, Fouls und ein zu spätes Comeback verhinderten einen Sieg nur knapp.

Jonas Mattisseck war ganz nah dran. Mit dem Oberkörper versuchte er, Justin Cobbs den Weg zum Korb zu versperren. Cobbs drückte einmal, drückte zweimal, drückte dreimal – und Mattisseck flog zu Boden. Die Schiedsrichter ließen das Spiel zum Ärger der 6976 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof weiterlaufen und Cedevita Zagreb kam zu einem offenen Dreier. Im Fußball würde man in einer solchen Situation von internationaler Härte sprechen, vielleicht auch von Lehrgeld. Mattisseck ist schließlich erst 18 Jahre alt, Cobbs mit 27 ein gestandener Profi. Alba Berlin lag zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Ende des ersten Viertels schon mit fast 20 Punkten zurück und wesentlich besser sollte es danach nicht werden.

Am Ende unterlag Albas junges und von zahlreichen Verletzungen geschwächtes Team gegen Zagreb 102:109 (11:32, 27:29, 25:18, 39:30). Schon das Hinspiel hatten die Berliner verloren. Trotz der zweiten Niederlage im diesjährigen Eurocup steht Alba drei Spieltage vor Ende der Vorrunde aber bereits in der nächsten Runde. Da Limoges gegen Krasnodar verlor, ist den Berlinern mindestens Platz vier sicher.

Wie bereits am Samstag beim erfolglosen Bundesliga-Auswärtsspiel in Vechta musste Albas Trainer Aito Garcia Reneses auf seinen halben Backcourt verzichten – und das merkte man. Im ersten Viertel zeigten die Berliner viele Schwächen im Spielaufbau und verloren viele Bälle. Mit nur elf Punkten lieferte die Mannschaft in der Offensive eine der schwächsten Leistungen der jüngeren Vergangenheit ab. Da Zagreb überragend aus der Distanz traf, betrug der Rückstand nach dem ersten Spielabschnitt bereits 21 Zähler.

Im zweiten Viertel steigerte sich Alba im Angriff deutlich. Die Dreier fanden nun den Weg in den Korb und das Team hielt auch körperlich besser dagegen. Das führte allerdings auch zu vielen Fouls, wobei die Schiedsrichter einige fragwürdige Entscheidungen gegen die Berliner fällte. Zudem blieb ein großes Problem für Alba bestehen: Zagreb traf weiter sehr konstant und so kamen die Gastgeber einfach nicht näher.

Reneses ließ sich einiges einfallen, um dem Spiel eine Wendung zu geben. Er wechselte unter den Centern munter hin und her, mal schickte er zwei Point Guards gemeinsam aufs Parkett. Zwischenzeitlich versuchte es der Trainer auch mit fünf Deutschen, wobei der mit 16 Punkten beste Werfer des Spiels, Mattisseck, sowie Niels Giffey, Tim Schneider und Franz Wagner alle aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Doch es half alles nichts. In der zweiten Halbzeit zeigte Alba zwar Moral und kam nach der im Eurocup fast schon traditionellen Unterbrechung wegen technischer Problemen mit der Zeitnahme näher heran, für ein spektakuläres Comeback reichte es aber nicht ganz.

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