
© Tagesspiegel/Mario Heller
Fabian Reese im Gespräch: „Ich lebe nicht von toxischer Männlichkeit, so viel ist klar“
Der Star von Hertha BSC überrascht mit verrückten Toren, lackierten Fingernägeln und seiner ausgeprägten Berlin-Liebe. Will er ein perfekter Mensch sein?
Stand:
Herr Reese, herzlichen Glückwunsch zum Abseitstor des Jahres – aus 40 Metern von der Seitenline direkt ins Netz!
Es war auf jeden Fall mein schönstes Nicht-Tor. Ich habe gesehen, dass der Torhüter draußen war, ich aber auch ein paar Gegenspieler vor mir hatte. Da dachte ich: Jetzt braucht der Schuss eine gute Flugkurve. Ich übe so etwas viel mit unserem Torwarttrainer. Es wäre ein stolzer Moment für uns beide gewesen, wenn das Tor gezählt hätte.
Nachträglich wurde beim Videobeweis eine Zehenspitze im Abseits entdeckt. Ist der moderne Fußball überreguliert?
Bei aller Nostalgie und Romantik: Man muss sich an die Regeln halten. Selbst wenn es nur ein Zentimeter Abseits ist, ist es halt ein Zentimeter. Wo zieht man sonst die Grenze? Natürlich könnte man diskutieren, ob der Videobeweis überhaupt gewollt ist. Auch wenn mich alle auf dieses Tor ansprechen, muss ich es abhaken – und eben noch so eins schießen.
Ich war nie der talentierteste Spieler.
Fabian Reese über seinen Perfektionismus
Sie gelten als Unterschiedsspieler von Hertha BSC. Was ist der Unterschied zu anderen?
Das müssen Sie diejenigen fragen, die das über mich sagen. Seitdem ich hier spiele, möchte ich dem Team mit Toren und Vorlagen helfen.
Ein sichtbarer Unterschied ist, dass Sie in dieser Saison die Kapitänsbinde tragen.
Wir haben eine flache Hierarchie und müssen auf dem Platz eine Einheit sein. Trotzdem ist es eine große Ehre, bei einem so großen Verein wie Hertha BSC Kapitän sein zu dürfen. Ich reife daran.
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