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Sport: Falsch aufgestellt

Mathias Klappenbach über Karl-Heinz Rummenigges Reden

Als er in den Achtzigerjahren noch einer der besten Stürmer der Welt war, gab es einen Charterfolg über seine „sexy knies“ mit dem Titel „Rummenigge“. Auf dem Platz hatte der zweimalige Fußballer Europas schon viel erlebt, als er dann Funktionär beim FC Bayern München wurde. Inzwischen ist Karl-Heinz Rummenigge Vorstandsvorsitzender der AG, seit diesem Jahr Träger des Bayerischen Verdienstordens, 2004 war er gar Wahlmann der CDU bei der Wahl des Bundespräsidenten.

Karl-Heinz Rummenigge hat etwas zu sagen, und die anderen dürfen sich durchaus ihre Gedanken machen, wenn er wie dieser Tage wieder einmal die zentrale Vermarktung der Bundesliga infrage stellt und anmerkt, dass der FC Bayern für sich alleine viel mehr Geld erzielen könnte. Das ist erst einmal richtig und auf den ersten Blick im Interesse seines Klubs, auch wenn sich darüber diskutieren lässt, wie gut sich ein erwartbares und langweiliges 8:0 gegen einen völlig verarmten Tabellenfünften vermarkten lässt.

Es ist die Aufgabe von Rummenigge, über solche Sachen nachzudenken und sie nach reiflicher Überlegung öffentlich zu äußern. Auch bei seiner Kritik an Trainer Ottmar Hitzfeld hat er sich sicher etwas gedacht, vermutlich etwas anderes als er sagte. Es gehört nicht in seinen Kompetenzbereich, nur wegen des wie immer vollbesetzten Stadions aus Gründen der Show die namentlich beste Aufstellung zu fordern.

Die Kompetenzen sind in Fußballklubs zwar selten klar definiert, doch Rummenigge täte gut daran, die Aufstellung der Mannschaft dem Trainer zu überlassen. Sonst könnte es ihm passieren, dass seine Meinungen zu anderen Themen und auch er selbst nicht mehr ernst genommen werden.

Die Rolle dessen, der zu jedem und allem jeden Tag etwas anderes zu sagen hat, ist beim FC Bayern schon vergeben.

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