
© IMAGO/Justus Stegemann
Festivalatmosphäre am Funkhaus Beach: Die German Beach Tour schlägt in Berlin auf
Seit Donnerstag bis Sonntag findet in Berlin die nationale Beachvolleyball-Tour statt. Neben hochklassigem Spitzensport können sich die Zuschauenden auch auf volle Ränge und gute Stimmung freuen.
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Beim Entlanglaufen der Köpenicker Chaussee ist zunächst schwer vorstellbar, dass dort, wo sich eigentlich ein verlassen wirkendes Industriegebäude an das nächste reiht, gleich echter Spitzensport stattfinden soll. Zugegebenermaßen – bei den zwischenzeitlichen kleinen Ausblicken auf die Spree lässt sich der Charme des Standorts bereits vermuten. Ansonsten wirkt die Gegend mit den vorbeirasenden Autos und teils verwitterten Fassaden aber doch eher etwas abweisend.
Zumindest bis man das Funkhaus Beach (Köpenicker Chaussee 11-14) erreicht. Dort deuten die zahlreichen, vor dem Gelände abgestellten E-Roller bereits auf etwas mehr Leben hin als die paar Hausnummern zuvor. Und spätestens beim Abbiegen auf das Gelände ist die vorher etwas rau anmutende Umgebung schnell vergessen. Seit letzter Woche ist hier die German Beach Tour zu Gast – samt Sandplatz und Tribünen.
Zwischen den Hallen und Padel-Plätzen schlagen wie bereits am vergangenen Wochenende die besten Beachvolleyballer und Beachvolleyballerinnen Deutschlands auf. Den ersten der beiden Berliner Tourstopps gewannen letzten Sonntag bei den Männern die Österreicher Alexander Horst und Moritz Pristauz, die eine Wildcard für das Turnier erhalten hatten. Bei den Frauen setzte sich das in Berlin lebende Team Nele Barber/Melanie Gernert bei ihrem Heimturnier durch.
Zum Einlauf zünden Fangruppierungen Pyrotechnik
Nun steht an diesem Wochenende direkt das zweite Berliner Turnier an, das gleichzeitig auch der letzte nationale Stopp vor den Deutschen Meisterschaften Anfang September am Timmendorfer Strand ist. Für die Zuschauenden ein weiterer Anreiz, am Wochenende die Tribünen zu füllen.
Von der abgelegeneren Location lassen sich die Fans aber ohnehin nicht abschrecken, die Tickets sind längst ausverkauft. Zum Wochenende soll dann eine festivalähnliche Stimmung entstehen. Mindestes mal einen kleinen Vorgeschmack darauf hat der Donnerstag bereits geboten. Am Qualifikationstag saßen gegen 15.30 Uhr schon zahlreiche Fans auf den Tribünen und genossen bei strahlend blauem Himmel, mit einem Kaltgetränk in der Hand, die Spiele.
Zum Abend hin kam dann erstmals richtig Stimmung auf: Im letzten Spiel des Tages trafen das Team Erdmann/Zemljak auf Kühlborn/Stadie-Seeber. Für den gebürtigen Berliner Eric Stadie-Seeber zündete die Fangruppierung „Fraktion Bräune“ zum Einlauf sogar Pyrotechnik. Mit Spruchbändern und Fangesängen wie „Auf geht’s, Hauptstadt“ sorgte die Gruppe während des Spiels für beeindruckende Stimmung und steckte damit auch das restliche Publikum an.

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Neben den Zuschauenden vor Ort verfolgen außerdem noch weitere Tausende die Spiele online auf Twitch. Über die Streaming-Plattform überträgt der Veranstalter Spontent alle Spiele kostenlos. Ein moderner Ansatz, der gut ankommt – das Publikum wächst. Bereits vor zwei Jahren kam die deutsche Beachvolleyballtour im Sommer nach Berlin, spielte damals noch bei BeachMitte. Inzwischen sei dort nicht mehr genug Platz, weshalb man dieses Jahr nach Rummelsburg umgezogen ist.
Auf den Rängen sieht man dabei wie schon vor zwei Jahren vor allem junge Fans. Viele tragen Trikots der Tour und bunte Sonnenbrillen. Als Accessoires dienen selbstgebastelte Schilder und Fahnen, die hochgehalten beziehungsweise geschwenkt werden.
Hinzu kommen ein DJ, der zwischen den Ballwechseln und Partien Musik spielt, sowie ein Court-Kommentar, der den Tag moderiert oder das Publikum mit den Dance-Cams während der Auszeiten animiert. Abgerundet wird das Programm durch Interviews nach den Spielen, die sowohl im Stream als auch vor Ort zu hören sind.
Das Gelände am Funkhaus hat sich damit trotz der ungewöhnlichen Lage durchaus als geeigneter Standort für die deutsche Tour erwiesen. Und vielleicht ist das Turnier an diesem Wochenende ja nicht der letzte Besuch der German Beach Tour in der Hauptstadt – die Berliner Fans hätten sicherlich nichts dagegen.
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