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Finalspiele in Mannheim: BR Volleys feiern mit Bierdusche den Pokal – SC Potsdam verpasst den ersten Titel
Es hätte ein Doppelsieg für Berlin-Brandenburg werden könnten. Die BR Volleys erfüllen die Erwartungen und dürfen feiern. Doch Potsdam muss sich gegen Schwerin geschlagen geben.
Stand:
Ein paar Minuten kam Kaweh Niroomand zu spät in die Umkleide. Gerade genug Zeit für die Spieler der BR Volleys, um sich auf die Ankunft des Managers vorzubereiten und ihm eine Bierdusche zu verpassen, die es in sich hatte. Danach strahlte er und wirkte sichtlich erleichtert. Soeben hatte sein Team mit 3:1 gegen kämpferisch auftretende Dürener gewonnen und sich zum sechsten Mal zum Pokalsieger gekrönt. Zuletzt war das vor drei Jahren gelungen
Noch vor wenigen Monaten hatte Niroomand gesagt, der Pokal sei „nicht unser Wettbewerb“. Nun bewiesen die Volleys eindrucksvoll das Gegenteil. Doch Niroomands Augen ruhten an diesem Abend nicht nur auf seiner eigenen Mannschaft. „Eines liegt auch immer auf der Liga.“ Und sowohl die Männer als auch die Frauen lieferten sich spannungsgeladene Duelle, gleich im Anschluss an die Volleys spielte der SC Potsdam gegen Schwerin – unterlag jedoch mit 1:3 (25:20; 14:25; 17:25; 20:25)

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Volleys-Angreifer Ruben Schott freute sich über das gemeinsame Pokalfinale. „Das ist cool und versetzt mich in meine Jugendzeiten, als wir bei den Meisterschaftsturnieren immer gemeinsam als Mädels und Jungen gespielt haben. Für die Fans und Zuschauer ist es toll zu interagieren.“
Tatsächlich machten die 9175 Zuschauenden tüchtig Lärm und trugen ihre Teams durch die Spiele. „Es ist ein mega nices Event und es macht Spaß in so einer großen Halle zu spielen“, sagte Schott über die Arena, in der sonst der Spitzensport im Handball und Eishockey geboten wird. „Aber es ist auch ganz schön laut.“ Sowohl Berliner als auch Brandenburger Fans waren zahlenmäßig deutlich unterlegen, doch beiden Teams gelang es sich gegenseitig zu pushen und die Stimmung mithilfe der jubelnden Teamkolleg*innen am Spielfeldrand hochzuhalten.
Berlin hatte zunächst Schwierigkeiten gegen Dürens Block durchzukommen, fand aber mit jedem Satz besser ins Spiel. Insbesondere im Aufschlag steigerte sich die Mannschaft von Trainer Cédric Énard und machte zunehmend Druck. Nehemiah Mote, der Saso Stalekar im Mittelblock vertrat, tat sich ein ums andere Mal im Angriff hervor. Waren die ersten beiden Sätze noch ein Duell auf Augenhöhe, hatte Düren anschließend zunehmend Probleme im Angriff. Nachdem die Berliner einige Rallyes für sich entscheiden konnten, war das Momentum endgültig auf ihrer Seite, am Ende stand ein 3:1-Sieg (22:25; 25:17: 25:15; 25:18).

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Den Potsdamerinnen hingegen gelang es nicht, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Hinter ihnen lagen anstrengende Wochen, erst vor wenigen Tagen spielten sie im CEV-Cup gegen das italienische Spitzenteam Scandicci. Die Erschöpfung war ihnen anzumerken, dennoch gaben sie sich zu Beginn kämpferisch. Im Block tat sich insbesondere die erst 19-jährige Anastasia Cekulaev hervor, doch im Angriff hatte Potsdam immer wieder Schwierigkeiten durchzukommen.
Zu schnell gaben sie den zweiten und dritten Satz aus der Hand, sodass auch Trainer Guillermo Naranjo Hernández sich bestürzt an den Kopf fasste. Danach zog Schwerin davon, war nicht mehr einzuholen und so gelang es Potsdam auch in diesem Jahr nicht, erstmals den Pokal zu holen.
Eine gemeinsame Fete war aber ohnehin nicht geplant. Die Volleys fuhren noch am selben Abend heim, feierten dafür ausgelassen mit Bier in der Halle und später im Bus. Vielleicht steigt die Party von Berlinern und Potsdamerinnen aber später noch, wenn am Ende der Saison die Meisterschaft entschieden wird.
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