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Starker Mann. Fritz Keller, hier neben Freiburgs Trainer Christian Streich, soll DFB-Präsident werden.

© Imagoi/Jan Huebner

Update

Bisheriger Vorsitzender des SC Freiburg: Fritz Keller soll neuer DFB-Präsident werden

Die Findungskommission des Deutschen Fußball-Bundes hat Fritz Keller als Präsidenten nominiert. Der 62-Jährige soll Ende September gewählt werden.

Der Vorsitzende des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, soll neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes werden. Diesen Vorschlag seiner Findungskommission verkündete der DFB am Donnerstag. Damit würde der 62-jährige Keller auf die Interimspräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch folgen, die das Amt nach dem Rücktritt Reinhard Grindels bekleiden.

Wie der DFB auf seine Website mitteilt, schlägt die Findungskommission den Regional- und Landesverbänden und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Fritz Keller einstimmig zur Nominierung als Kandidat im Rahmen des DFB-Bundestages am 27. September in Frankfurt am Main vor. Zunächst soll sich der amtierende Präsident des SC Freiburg am 21. August in Berlin der Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie der Generalversammlung der DFL vorstellen. Keller sei der einzige Kandidat gewesen, mit dem Gespräche geführt worden seien.

Der designierte DFB-Präsident selbst wird in einer Mitteilung des SC Freiburg mit den Worten zitiert, dass ihm die "die Entscheidung, für das Amt des DFB-Präsidenten zur Verfügung zu stehen, alles andere als leichtgefallen" ist. Zudem macht Keller klar, dass er sein Präsidentenamt beim SC Freiburg niederlegen wird, "da die beiden Ämter nicht miteinander zu vereinbaren wären". Vorstand und Aufsichtsrat des SC Freiburg unterstützen ihren bisherigen Vorsitzenden bei seinem Vorhaben.

"Fritz Keller ist ohne jeden Zweifel eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit allen Qualitäten für das Amt des DFB-Präsidenten", sagt Interimspräsident Rainer Koch zur Entscheidung: "Jahrzehntelange Erfahrung mit enger Verbindung zum Profi- und Amateurfußball, auch zum Frauenfußball und der Jugendarbeit, sowie eine große unternehmerische Lebensleistung zeichnen ihn aus." Kochs Co Reinhard Rauball betont zudem, dass Keller "mit einem klaren Wertekanon und großer Bodenständigkeit" ausgezeichnet sei und "er sich sowohl in seinem Klub als auch beispielsweise im Rahmen der DFL Stiftung immer zur gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs bekannt" hat. Der sechsköpfigen Findungskommission gehören neben Koch und Rauball seitens des DFB noch Schatzmeister Stephan Osnabrügge und Vizepräsident Ronny Zimmermann an, sowie Peter Peters und Christian Seifert von der DFL.

Kellers Rolle eher präsidial als operativ

Keller entstammt einer Gastronomenfamilie in Baden-Württemberg. Seit fast drei Jahrzehnten führt er in dritter Generation das Weingut Franz Keller. Beim SC Freiburg trat Keller 2010 den Führungsposten als Nachfolger des jahrzehntelangen Clubchefs Achim Stocker an, der 2009 gestorben war. Unter seiner Führung wurde Christian Streich Trainer. Keller gilt als meinungsstarke und zugleich umgängliche Führungskraft. Für das operative Geschäft ist er beim SCF allerdings nicht mehr zuständig.

Ähnlich dürfte Kellers Rolle als 13. Chef des DFB künftig eher präsidial, denn operativ ausgerichtet sein. Mit einer Strukturreform und der komplett ausgelagerten GmbH will sich der kriselnde Verband neu aufstellen. Die Suche nach einem Führungskandidaten, für die auch die Beratungsagentur Egon Zehnder eingeschaltet worden war, hatte sich länger hingezogen als ursprünglich geplant. Offen ist noch, ob Keller auch Kandidat für die Posten im UEFA-Exekutivkomitee und im FIFA-Council werden soll, die im kommenden Jahr von den internationalen Verbänden nach dem Grindel-Rücktritt neu besetzt werden. Zuletzt hieß es vom DFB, dass man einer Ämterteilung erwäge, damit sich der DFB-Chef ganz auf seine nationalen Aufgaben konzentrieren könne. (Tsp/dpa)

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