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Erst Kopf am Ball, dann Hände in die Höhe. Huntelaar bejubelt den Siegtreffer für Schalke, Hummels und Torwart Weidenfeller schauen lieber weg.

© rtr

Update

Schalke - Dortmund 2:1: Ganz Schalke feiert

Schalke 04 gewinnt auch das zweite Revierderby der Saison gegen Erzrivale Borussia Dortmund nach einer nahezu perfekten ersten Halbzeit 2:1. Allerdings mussten die Gastgeber letztlich mit einer Verletzung teuer bezahlen.

Die Menschen in der Schalker Arena hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Sie wünschten sich sehnlichst das Ende herbei. Als Schiedsrichter Peter Gagelmann dann endlich nach 93 Minuten das 2:1 (2:0) für den FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund mit dem Schlusspfiff perfekt machte, hallte ein ohrenbetäubender Schrei der Erleichterung durch das Stadion. Auch das zweite, hoch emotionale Revierderby hatten die Schalker mit dem identischen Ergebnis für sich entschieden. Den Sieg hatten sie ihrer besten ersten Halbzeit dieser Saison zu verdanken, in der sie dem amtierenden Deutschen Meister kaum eine Chance gelassen und den Grundstein für den späteren Erfolg gelegt hatten.

Unmittelbar vor dem Spiel hatte es eine gute Nachricht für die Anhänger der Schalker gegeben. Kapitän Benedikt Höwedes verlängert seinen Vertrag vorzeitig bis 2017, verkündete der Stadionsprecher unter tosendem Beifall. Die große Mehrheit der 61.673 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena hatte Gefallen an dieser Nachricht gefunden. Ob diese Vertragsverlängerung der Schalker Mannschaft einen zusätzlichen Schub verliehen hat, wird sich wohl nie aufklären lassen. Dass die Mannschaft von Trainer Jens Keller in dieser ersten Hälfte wie aufgezogen, geradezu euphorisiert, spielte, daran gab es allerdings keine Zweifel.

Von Beginn an wirkten die Schalker hochkonzentriert und voller Elan. Vor allem aber konnten sie den Dortmundern auch in spielerischer und läuferischer Hinsicht die Stirn bieten. Und je länger die Partie voranschritt, desto größer wurde die Schalker Überlegenheit. Nach zwölf Minuten war es dann Julian Draxler, der die Führung der Schalker erzielte und damit Fakten schaffte. Nach einer sehenswerten Kombination über Jefferson Farfan und dem genesenen Rechtsverteidiger Atsuto Uchida verwandelte der 19-Jährige in seinem 100. Pflichtspiel für den Ruhrgebietsklub per Direktabnahme. Während sich die Schalker von nun an in einen Rausch spielten, wirkten die Dortmunder zunehmend schwerfällig und müde. Das Champions-League-Spiel unter Woche gegen Donezk hatte sie offenbar viel Kraft gekostet. Neuen Schwung konnten sie, wie Jürgen Klopp im Vorfeld gehofft hatte, aus diesem großen Erfolgserlebnis jedenfalls nicht ziehen.

Und diese Behäbigkeit wussten die Schalker mit schnellem Spiel zu nutzen. Klaas-Jan Huntelaar verwandelte nach 35 Minuten und erneut perfekter Uchida-Vorarbeit zum 2:0. Und der Zwei-Tore-Vorsprung war zur Halbzeit noch schmeichelhaft für die Mannschaft von Jürgen Klopp. Denn zuvor scheiterten sowohl Huntelaar als auch Draxler noch an Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller. Mario Götze musste zudem auf der Torlinie einen Kopfball von Joel Matip klären. Die Dortmunder hatten dagegen nur eine nennenswerte Torannäherung, aber der Schuss von Jakub Blaszczykowski verfehlte das Tor. Als Schiedsrichter Peter Gagelmann zur Halbzeit pfiff, dürfte das wie eine Erlösung für den BVB geklungen haben. Nicht zuletzt für Innenverteidiger Mats Hummels, der nach einer Grippe völlig neben sich stand und auch folgerichtig ausgewechselt wurde.

Für die zweite Hälfte hatten sich die Dortmunder vorgenommen, ein ebenbürtiger Gegner zu sein und eine Aufholjagd zu starten. Vor allem der eingewechselte Marco Reus brachte neuen Offensivgeist in sein Team. Der BVB gelangte nun viel häufiger in die gegnerische Hälfte und setzte die Schalker Abwehr zusehends unter Druck. Und als die Schalker auch noch Huntelaar nach 54 Minuten auswechseln mussten, der sich im eigenen Strafraum bei einer Rettungsaktion böse das Knie verdrehte, drohte das spiel zu kippen. Huntelaar zog sich Innenband-Teilanriss im Knie zu. Er wird einige Partien verpassen, allen voran das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul am Dienstag. „Das ist sehr bedauerlich. Auch weil uns so langsam die Stürmer ausgehen“, sagte Trainer Jens Keller..

Robert Lewandowski erzielte nur fünf Minuten später nach Zuspiel von Ilkay Gündogan den Anschlusstreffer – die vorherige Schalker Überlegenheit hatte sich spätestens ab diesem Moment aufgelöst. Die Dortmunder rannten an, versuchten alles, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Aber immer hatte ein Verteidiger ein Bein dazwischen und blockte die Schüsse des BVB ab. Es war eine Abwehrschlacht, die die Schalker führen mussten. Und da es der eingewechselte Teemu Pukki und Jefferson Farfan bei zwei der nur noch wenigen Entlastungsangriffe verpassten, den alten Abstand wieder herzustellen, musste der Schalker Anhang bis zum erlösenden Abpfiff zittern.

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