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Frauen-WM: Gefährliches Zahlenspiel um verkaufte Karten

Für den Frauenfußball wird dieser Sommer ein Meilenstein, auch wenn nicht jedes Stadion bei der WM ausverkauft sein wird. Die Zahl der bisher verkauften Karten ist jedenfalls erstaunlich.

Also doch! 250 000 Karten sind noch zu haben. Und das nur zwei Wochen vor Beginn der WM in Deutschland. Siehste, sagen da die Miesmacher, Frauenfußball will doch keiner sehen! Berichte, dass gerade in Bochum und Leverkusen, eigentlich Fußball-Kernland, bislang „nur“ 10 000 Tickets verkauft seien, beklagen ein „Kartenproblem im Westen“. Das ist der falsche Ansatz.

650 000 Karten sind nämlich bereits verkauft worden. 650 000 Menschen, die Frauenfußball sehr wohl sehen wollen. Das ist vor allem eine erstaunliche Zahl, wenn man bedenkt, dass der Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga in der abgelaufenen Saison bei 836 lag. Insgesamt waren es in der gesamten Saison nur 110 408 Zuschauer.

Dass ein Spiel wie Australien gegen Äquatorial-Guinea am Nachmittag (Bochum) weniger attraktiv ist als der Klassiker Schweden gegen die USA am Abend (Wolfsburg), erklärt sich von selbst. „Bereits 10 000 Karten für Japan gegen Neuseeland verkauft“, müsste die Meldung lauten. Natürlich ist das in einem Stadion, in das gut das Doppelte an Menschen hineinpasst, für richtig gute Stimmung noch zu wenig. Aber es sind noch zwei Wochen Zeit und vielleicht freut sich der ein oder andere, wenn er dann überhaupt noch eine Karte bekommt. Denn die Spiele der deutschen Mannschaft sind lange ausverkauft.

Man darf diese WM nicht mit Erwartungen überfrachten. Ein zweites Sommermärchen kann es gar nicht geben. Für den Frauenfußball aber wird dieser Sommer ein Meilenstein. Selbst wenn nicht immer alles ausverkauft ist.

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