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"Das hat nichts mit Demokratie zu tun." Philipp Lahm kritisiert die Ukraine.

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Lahm kritisiert EM-Gastgeber Ukraine: Grundrechte vergeblich gesucht

Philipp Lahm kritisiert EM-Gastgeber Ukraine wegen des Umgangs mit der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko. "Das hat nichts mit meinen Vorstellungen von Demokratie zu tun", sagt Lahm und fordert eine Reaktion der Uefa.

Philipp Lahm hat die Regierung des EM-Co-Gastgeberlandes Ukraine wegen deren Umgangs mit der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko kritisiert. „Meine Ansichten zu demokratischen Grundrechten, zu Menschenrechten, zu Fragen wie persönlicher Freiheit oder Pressefreiheit finde ich in der derzeitigen politischen Situation in der Ukraine nicht wieder“, sagte der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft dem „Spiegel“. Wenn er sehe, wie das Regime Timoschenko behandele, „dann hat das nichts mit meinen Vorstellungen von Demokratie zu tun“, sagte Lahm.

Der Profi forderte den europäischen Fußball-Verband (Uefa) und deren Präsidenten Michel Platini auf, sich deutlich zur Frage der Menschenrechte in der Ukraine zu äußern. „Ich glaube, dass er Position beziehen sollte. Und ich bin gespannt, was er zu sagen hat“, sagte der Abwehrspieler.

Dass die innenpolitischen Zustände in der Ukraine die Fußball-EM zu überschatten drohen, hält der 28-Jährige für unausweichlich: „Der Fußball ist zu groß geworden, um davon unbehelligt zu bleiben. Als ich die ersten Berichte über Timoschenkos angegriffene Gesundheit las, ahnte ich, in welche Richtung es geht.“

Ob Lahm im Falle einer Finalteilnahme bei der Siegerehrung dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch die Hand reichen würde, hält der Kapitän der DFB-Auswahl sich offen: „Das müsste ich mir dann ernsthaft überlegen. So viel ich weiß, machen die Siegerehrung in Kiew aber nur Uefa-Leute.“ (dpa)

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