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Endlich gleiches Geld für gleiche Arbeit: Der Deutsche Handball ist im Jahr 2025 angekommen
Die deutschen Handballer und Handballerinnen erhalten künftig die gleichen Tagegelder. Im Jahr der Heim-WM ist dieser Schritt nur logisch.

Stand:
Der Deutsche Handball-Bund ist einen längst überfälligen Schritt gegangen. Er hat die Tagegelder der Männer und Frauen bei Berufungen für die Nationalteams angepasst.
Diese sind künftig gestaffelt nach der Zahl der Länderspiele, hängen also von der Erfahrung der Nationalspielerinnen und Nationalspieler ab. Sie erhalten ab dem 26. Einsatz 65 Euro pro Lehrgangstag, der Betrag wird dann stückweise erhöht, bis beim 181. Spiel der Maximalbetrag von 260 Euro erreicht ist.
Zusammengefasst bedeutet das Ganze: Mehr Gleichberechtigung. Männer und Frauen erhalten den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit. Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein, im Profisport ist es aber noch allzu oft die Ausnahme.
Es ist ein überfälliger Schritt, wird doch in diesem Jahr die WM der Frauen in Deutschland ausgetragen. Schließlich war es der DHB, der die Kampagne „Hands up for more“ ins Leben gerufen hat, die den Handball der Frauen und dessen Stellung in Deutschland nachhaltig stärken soll. Dafür müssen eben auch Gelder in die Hand genommen werden.
„Die Angleichung der Tagegelder ist eine Wertschätzung für gleichen Einsatz“, sagte Nationalspielerin Xenia Smits. Weitaus wichtiger als der Betrag sei aber „die symbolische Kraft“. Denn Sport sei wertvoll, egal ob er von Männern oder Frauen betrieben werde.
Wie wertvoll der Handball der Frauen sein kann, zeigen die hohen Einschaltquoten in den skandinavischen Ländern und die Begeisterung der Fans, die beispielsweise mit den Norwegerinnen zu sämtlichen Turnieren reisen.
„Die skandinavischen Länder sind sicherlich ein Vorbild für uns“, sagte Verena Svensson, Vizepräsidentin des DHB, schon vor einigen Jahren und bezog sich damit auch auf die Besetzung in Gremien und die Professionalisierung in den Vereinen.
Damit Gleichberechtigung im Handball auch hierzulande vorangetrieben wird, braucht es mehr als Maßnahmen mit „symbolischer Kraft“. Die Heim-WM steht vor der Tür und das Motto lautet: „Hände hoch für mehr“. Es gäbe noch viel „mehr“, das getan werden müsste, mit Blick auf die mangelnde Professionalität der Strukturen und die Repräsentation in Führungsposition in den Gremien der Vereine und Verbände. Die Anpassung der Tagegelder ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
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