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Leverkusens Stefan Kiesling und Hannovers Christian Schulz kämpfen um den Ball. Am Ende gewinnt keiner.

© dapd

Update

Hannover - Leverkusen 0:0: Hannover und Bayer trennen sich torlos

Tempo ohne Tore: Obwohl sich Hannover und Bayer Leverkusen zahlreiche Torchancen erspielen, trennen sich beide 0:0 unentschieden. Hannover bleibt zu Hause weiterhin ungeschlagen.

Von Christian Otto

Der Mangel an Höhepunkten auf dem Rasen machte ihn hinterher zum begehrtesten Spieler des Abends gemacht. Dem faden und gerechten 0:0 von  Hannover 96 gegen Bayer Leverkusen folgte ein Parcours von Jan Schlaudraff durch das Dickicht der vielen Reporter. Die Geschichte eines Stürmers, der vor einem Jahr bei seinem Arbeitgeber noch unerwünscht war und verkauft werden sollte, überlagerte eine Begegnung, die ihrem Titel als Topspiel der Fußball-Bundesliga nicht gerecht geworden war. „Ich weiß, was ich hier habe und fühle mich wohl, auch wenn ich schon alle Höhen und Tiefen miterlebt habe“, sagte Schlaudraff, der seinen Vertrag in Hannover vorzeitig bis 2015 verlängert. Ein Tor als Krönung blieb dem früheren Nationalspieler, der zu besten Akteuren auf dem Feld gezählt hatte, allerdings nicht vergönnt.

Es war ein Festival der Zweikämpfe und hart umkämpften Duelle mit Mittelfeld, das 44.800 zu sehen bekommen hatten. Und die Leverkusener, die mit ihren Einzug in das Achtelfinale der Champions League gerade erst ihren Anspruch als Spitzenmannschaft geltend gemacht haben, waren nach der Punkteteilung gar nicht mal unzufrieden mit dem Erreichten. „96 war ein starker Gegner. Hier haben schon ganz andere verloren“, sagte Leverkusens Angreifer Andre Schürrle, der allerdings auch ehrlich genug war, eigene Schwächen einzugestehen. „Das letzte Quäntchen und der letzte Wille haben bei uns gefehlt.“

In der ersten Halbzeit hatte der Bayer-Elf auch Michael Ballack gefehlt. Leverkusens Trainer Robin Dutt wollte den Routinier zunächst schonen und hatte ihn auf der Bank gelassen. Doch Ballack konnte nach seiner Einwechslung nur für ein paar Akzente, aber auch nicht für mehr Gefahr sorgen.

Mit der Punkteteilung gelangen den beiden Teams zwei Dinge. Die Leverkusener stellten unter Beweis, dass ihnen in den entscheidenden Momenten, wenn es um den Anschluss an die Spitzengruppe geht, die nötige Entschlossenheit und Konstanz fehlen. Auf der Gegenseite feierten die Anhänger von Hannover 96 eine makellose Bilanz in der Hinserie. Die Niedersachsen sind im heimischen Stadion immer noch ungeschlagen und haben dort bereits unter anderem Werder Bremen, Borussia Dortmund und den FC Bayern München geschlagen. Dass es gestern Abend nur zu einem Remis reichte, war einer Mischung aus Harmlosigkeit in der Offensive und einem Mangel an Puste zuzuschreiben. Schlaudraff und Mohammed Abdellaoue an seiner Seite haben angesichts der Doppelbelastung zwischen Bundesliga und Europa League deutlich an Geschwindigkeit eingebüßt. Sie kämpfen sich in Richtung Winterpause und sicherten sich dabei einen Zähler, der im Duell mit einem Champions-League-Klub als Erfolg gewertet werden darf. 

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