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Sport: Hauptsache Ausland

Felix Magath ist bekanntermaßen ein passionierter Schachspieler, und wer, wenn nicht Magath, wüsste besser, dass auch das Leben manchmal einem Schachspiel gleicht? Es geht immer darum, die richtigen Züge zu machen.

Felix Magath ist bekanntermaßen ein passionierter Schachspieler, und wer, wenn nicht Magath, wüsste besser, dass auch das Leben manchmal einem Schachspiel gleicht? Es geht immer darum, die richtigen Züge zu machen. Die Entlassung bei den Bayern hat Magath erst einmal Schach gesetzt, mit einem geschickten Zug muss er nun das drohende Matt verhindern. Es ist jedenfalls offenkundig, dass seine Karriere als Fußballtrainer gerade an einem entscheidenden Punkt angelangt ist.

Seitdem er beim VfB Stuttgart die Jungen Wilden erfunden hat, hat sein Image einen erfreulichen Wandel erfahren. Bis dahin galt Magath als Spezialist für Nichtabstiegsfälle. Er brachte seine Mannschaften mit seinen eigenwilligen Methoden wieder in Schwung, der dann fast ebenso schnell auch wieder nachließ. Erst seine Arbeit in Stuttgart hat ihn bayernkompatibel gemacht. Magath hätte gleich nach seiner Entlassung in München wieder ins alte Fach zurückkehren können, doch die Angebote der Abstiegskandidaten Hamburg und Dortmund hat er höflich abgelehnt. Wer einmal die Bayern trainiert hat, begibt sich nicht wieder in die Niederungen, denen er glücklich entronnen ist.

Felix Magath hat jetzt einen Einblick in seine weitere Karriereplanung gegeben: In der nächsten Saison wolle er bei einem großen Verein im europäischen Ausland arbeiten. „Real Madrid dürfte anfragen“, sagt er. Im Ausland arbeiten – das ist für deutsche Trainer ungefähr das, was für den gemeinen Couch-Potato der Wunsch ist, einmal den New-York-Marathon zu laufen. Meistens wird nichts daraus, zumindest dann nicht, wenn mit Ausland Italien, England oder Spanien gemeint ist und nicht Österreich, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Südafrika.

Inzwischen arbeiten etliche deutsche Trainer im Ausland, aber sie bekommen eher Jobs der zweiten Kategorie. Weder in der englischen Premier League noch in der italienischen Serie A ist ein Trainer aus Deutschland angestellt, und der einzige in der spanischen Primera Division ist gar kein richtiger Deutscher mehr. Bernd Schuster hat schon als Fußballer den größten Teil seiner Karriere in Spanien verbracht.

Deutsche Trainer stehen im internationalen Fußball nicht gerade für die Moderne, am wenigsten Felix Magath. Was heißt eigentlich Medizinball auf Spanisch?

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