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Kunst am Ball wird man von Per Skjelbred erst mal nicht mehr sehen. Der Norweger ist krank und droht in Bremen auszufallen.

© dpa

Vor dem Start der Bundesliga-Rückrunde: Hertha BSC plant keine Transfers mehr

Auch wenn die Konkurrenz aufrüstet und Per Skjelbred am Sonntag in Bremen auszufallen droht, bleiben die Verantwortlichen von Hertha BSC ruhig. Die Berliner gehen wohl ohne Neuzugänge in die Rückrunde der Bundesliga.

Jos Luhukay ist vermutlich von jeglicher Schuld freizusprechen. Der Trainer von Hertha BSC leidet zwar immer noch unter den Spätfolgen einer Grippe, die Stimme krächzt, der Hals schmerzt, mit der Erkrankung von Per Skjelbred hat er aber wohl nichts zu tun. Den Norweger hat es jetzt auch erwischt, er meldete sich am Mittwochmorgen arbeitsunfähig. Da seine ganze Familie flachliegt, ist der Infektionsherd aber eher im privaten Umfeld zu suchen. Ärgerlich ist es trotzdem für Luhukay. Ob Skjelbred am Sonntag spielen kann, wenn Hertha bei Werder Bremen in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga startet, ist zumindest fraglich.

Generell aber hat sich die Personalsituation bei Hertha im Vergleich zur Hinrunde deutlich entspannt. Fabian Lustenberger und Sebastian Langkamp, als Innenverteidiger Bestandteil von Luhukays zentraler Achse, stehen wieder vollumfänglich zur Verfügung; selbst Roy Beerens ist laut Herthas Trainer für Sonntag vielleicht schon wieder eine Alternative. Und selbst wenn Skjelbred in Bremen wegen seiner Grippe ausfallen sollte – ein Grund, die generelle Personalplanung noch einmal zu überdenken, ist das nicht. Geplant ist bei Hertha weiterhin: nichts.

Offiziell lautet die Sprachregel des Vereins für die laufende Transferperiode: Wir halten die Augen offen. Bei Bedarf können wir reagieren. Neben – möglicherweise – Skjelbred fehlen zum Rückrundenstart nur Änis Ben-Hatira und Tolga Cigerci. Während der Tunesier bald zurückerwartet wird, dürfte Cigerci realistisch betrachtet in dieser Saison keine Rolle mehr spielen. Dass er gerade wieder das Lauftraining aufgenommen hat, löst bei Luhukay allenfalls zarten Optimismus aus.

Änis Ben-Hatira und Tolga Cigerci fehlen zum Rückrundenstart

Cigerci habe nach seiner Zehenverletzung schon mehrere Versuche unternommen, die er dann wegen anhaltender Schmerzen wieder abbrechen musste, berichtet Luhukay. „Wir müssen jetzt abwarten: Kommt er durch das Lauftraining durch? Kann er die Intensität steigern?“ Cigerci, der ein Dreivierteljahr nicht mehr gespielt hat, brauche sechs Wochen Aufbauprogramm, weitere Wochen im Mannschaftstraining, dazu möglicherweise Einsätze in der U 23 – und dann ist die Saison auch schon wieder fast vorbei.

Ersatz suchen die Berliner aktuell offenbar trotzdem nicht. Ein generelles Ende des Augenoffenhaltens will Luhukay zwar noch nicht verkünden. „Es sind immer noch drei Tage“, sagt er. Es sind sogar noch fünf, bis am Montag das Transferfenster schließt, „aber Stand heute steht nichts an“, verkündet Herthas Trainer. „Es ist auch nichts in der Planung.“

Der erste Gegner Werder Bremen hat gleich vier neue Spieler geholt

Theoretisch ist es natürlich möglich, dass Hertha öffentlich sämtliche Transferbemühungen dementiert, um im Hintergrund ungestört an Neuverpflichtungen arbeiten zu können. Ein Blick in die Vergangenheit lässt aber darauf schließen, dass Luhukays Worte ernst zu nehmen sind. Als exzessiver Winter-Shopper ist der Holländer in seiner Karriere bisher nicht aufgefallen. In seinen beiden Jahren bei Hertha hat Luhukay erst einen einzigen Spieler in der Winterpause verpflichtet: Torhüter Rune Jarstein. An der defensiven Haltung Herthas ändert auch die Tatsache nichts, dass die Konkurrenz im Abstiegskampf zum Ende der Transferperiode noch einmal verstärkt aktiv wird oder vermehrte Anzeichen von Hektik zeigt. Werder Bremen, Herthas erster Gegner im neuen Jahr, hat in diesem Winter gleich vier neue Spieler geholt, zuletzt für immerhin zwei Millionen Euro den Innenverteidiger Jannik Vestergaard aus Hoffenheim. Mainz hat gestern die Verpflichtung des chilenischen Stürmers Nicolas Castillo vom belgischen Erstligisten FC Brügge verkündet. Der 1. FC Köln könnte mit dem früheren Hoffenheimer Carlos Eduardo einen echten Coup landen, und auch der Hamburger SV will noch verstärkt tätig werden. Als Kandidaten gelten Zdravko Kuzmanovic von Inter Mailand sowie der Wolfsburger Ivica Olic oder Leverkusens Josip Drmic für den Sturm.

„Wir schauen nicht nach anderen“, sagt Luhukay. „Wir schauen nur auf uns, und da sehen wir keinen Handlungsbedarf.“ Nach wie vor gilt, was er der Mannschaft unmittelbar nach der 0:5-Niederlage gegen Hoffenheim am Ende der Hinserie gesagt hat: „Wir haben keine Zweifel.“

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