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Ab durch die Mitte. Valentino Lazaro, hier im Spiel gegen Bremen, wurde gerade zum besten Nachwuchsspieler des Monats März gewählt. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

© dpa

Hertha BSC: Valentino Lazaro ist der Spielbeleber

Valentino Lazaro ist aus Herthas Stammelf nicht mehr wegzudenken. Das lässt sich am besten an den Statistiken ablesen.

Als Valentino Lazaro nach der Trainingseinheit am Donnerstag den Kabinentrakt verließ, machte er ein zufriedenes Gesicht. Der offensive Mittelfeldspieler von Hertha BSC hat den persönlichen Härtetest bestanden. Die Donnerstagseinheit hatte Trainer Pal Dardai als Wahrsager ausgerufen. Hätte Lazaro auch diese Einheit auslassen müssen, wäre er nicht in den Kader für das Auswärtsspiel am Samstag in Mönchengladbach gerutscht. „Er ist wieder gesund, er kommt mit und wenn es so bleibt, wird er auch spielen“, sagte Dardai gestern.

Das ist schön für Lazaro, vor allem aber ist es für Hertha eine gute Nachricht. Denn mit dem jungen Österreicher ist die Mannschaft offensiv einfach stärker. In Zahlen ausgedrückt liest sich das so: An vier der sechs Rückrundentore, die Hertha erzielte, war der 22-Jährige beteiligt. Zwei Tore (gegen Leverkusen und den HSV) erzielte er selbst, zwei bereitete er vor. Mit insgesamt fünf Torvorlagen ist er der erfolgreichste Vorbereiter der Berliner. Auch deshalb ist er zum besten Nachwuchsspieler des Monats März gewählt worden. In der Fan-Wahl der Deutschen Fußball-Liga (DFL) setzte er sich gegen Vincent Koziello (1. FC Köln) und Florian Müller (FSV Mainz) durch.

„Ich bin froh, dass ich ihn habe.“ Dieser Satz von Pal Dardai über Valentino Lazaro stammt aus dem Februar dieses Jahres, aber er würde ihn jederzeit wiederholen. In diesem Satz stecken nicht nur viel Wahrheit und Wertschätzung, sondern auch Erwartungen.

"Er ist ein belebender Faktor für unser Spiel"

Hertha BSC hatte den gebürtigen Grazer von Red Bull Salzburg im vorigen August als fünften Neuzugang nach Davie Selke, Mathew Leckie, Karim Rekik und Jonathan Klinsmann verpflichtet. Zunächst war Lazaro nur ausgeliehen, doch mit seinem fünften Startelf-Einsatz Anfang November griff eine Vertragsklausel, durch die sich der auf Leihbasis geschlossene Vertrag in eine Festanstellung bis 2021 umwandelte. „Wir sind froh, dass es mit dem Wechsel von Valentino geklappt hat. Er wird uns mit seiner Qualität und Flexibilität in der Offensive weiterbringen”, hatte Michael Preetz seinerzeit gesagt. Ein gutes halbes Jahr später sieht Herthas Manager sich bestätigt. „Valentino hat sehr schnell die Bedingungen der Bundesliga adaptiert, er hat die technischen Fähigkeiten, das Tempo und die Spielfreude und Spielwitz. Er ist ein belebender Faktor für unser Spiel.“

Tatsächlich stand Lazaros Verpflichtung nicht unter dem besten Stern. Dem jungen Österreicher, für den die Berliner rund sechs Millionen Euro bezahlten, machte im Sommer eine Sprunggelenksverletzung zu schaffen. So stand er seinem neuen Verein zum Saisonstart nicht zur Verfügung. Erst Anfang Oktober debütierte er in der Bundesliga beim 2:2 gegen den FC Bayern München. Lazaro sprach später von einer „anstrengenden Zeit“ damals, aber der Trainer hätte ihn trotz seiner Verletzung „gleich mit einbezogen“. Anschließend fand er sich immer besser zurecht, gewöhnte sich rasch an Tempo und Härte der Liga. Aufgrund seiner Dribbelstärke, seiner Ballannahme und -mitnahme kann er auf beiden Flügeln eingesetzt werden, aber auch zentral hinter der Spitze spielen, als klassischer Spielmacher. Dafür hat er die nötige Technik, das Orientierungsvermögen und die nötige Intuition für das Spielgeschehen. Vor allem aber versteckt er sich nicht auf dem Platz, sondern ist anspielbar und torgefährlich. Mittlerweile ist Lazaro nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken. Er hat etwas Frisches und Unverbrauchtes, womit er Herthas Spiel mehr Kreativität und Vertikalität verleiht.

Spieler dieser Sorte hat Hertha wenige. Ondrej Duda beispielsweise, der schon 2016 für die Position hinter den Spitzen geholt worden war, fehlen Biss, Dynamik und Leistungskonstanz. „Valentino ist ein Gewinnertyp“, hat Dardai gesagt. Am vergangenen Wochenende hatte Lazaro sich kurz vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg erkältet und wurde in der Berliner Offensive schmerzlichst vermisst. Deswegen war der Donnerstag ein guter Tag – für Lazaro und für Hertha.

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