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Herthas Coach Stefan Leitl (l.) und Sportdirektor Benjamin Weber

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Engler

Hertha startet auf Schalke ohne Zankapfel Seguin: „Bereitschaft Leistung zu bringen ist sehr, sehr hoch“

Am Freitagabend eröffnen Schalke 04 und Hertha BSC die neue Saison der zweiten Liga. Trainer Stefan Leitl erwartet auf und neben dem Platz eine intensive Partie – auch ohne Zankapfel Paul Seguin.

Von Tammo Buschmann

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Bevor die zum Saisonauftakt versammelte Medienrunde Hertha-Trainer Stefan Leitl sowie Sportdirektor Benjamin Weber mit ihren Fragen löchern durfte, hakte am Mittwoch die Technik. Hektisch liefen Herthas Ton- und Bildbeauftrage im Presseraum umher und baten um ein klein wenig Geduld.

Doch auch ohne Videomitschnitt fühlten die ersten Reporter mit Blick auf die Saisoneröffnung am Freitagabend (20:30 Uhr/Sky und Sat.1) schon mal vor: „Spielt ein 16-Jähriger?“, fragte ein Journalist. „Gute Frage, wahrscheinlich“, entgegnete ein gut gelaunter Stefan Leitl. Ein 2:0 oder ein 3:1? Leitl würde beides nehmen. „Krattenmacher drin?“ – „Sieht so aus“.

Hertha BSC will den Aufstieg

Ein wenig länger wurden Leitls Antworten mit dem formellen Beginn der Pressekonferenz wenige Minuten später: Mit Neuzugang Dawid Kownacki werde Hertha mittelfristig „einen sehr, sehr guten Stürmer im Verein haben“, sagte der Trainer. Für die erste Elf gegen Schalke glaube er allerdings, „dass noch ein bisschen was fehlt“.

Zum Saisonauftakt erwarte die Berliner nach Leitls Einschätzung eine Mannschaft, die „vertikal spielen, im Gegenpressing fordern und hoch attackieren wird“. Vor der Kulisse auf Schalke brauche es „einen klaren Kopf“, man wolle sich „nicht auf deren Spiel einlassen“, sagte der 47-Jährige.

Neben Kevin Sessa und Linus Gechter wird auch Paul Seguin auf Schalke nicht helfen können, auch das gab Leitl am Mittwoch bekannt. Im Sommer war er ja von ebenjenen Schalkern gekommen, allerdings ist er noch angeschlagen. Womöglich zu seinem Glück, schließlich ist das Schalker Heimpublikum spätestens seit Seguins Hauptstadt-Wechsel nicht gut auf den Mittelfeldmann zu sprechen. zum Unverständnis Leitls: „Paul hat sich in den letzten beiden Jahren für seinen damaligen Arbeitgeber schon in einer gewissen Form geopfert“.

Zuletzt erzürnte die Gemüter auf Schalke das offizielle Verkündungsvideo des Transfers auf den Hertha-Kanälen: In dem kurzen Clip dreht Seguin an einer Spieluhr, die das Schalker Steigerlied leiert, ehe Toni Leister die kleine S04-Drehorgel schwungvoll vom Tisch schrubbt und dort ein Hertha-Fähnchen platziert. Für die einen ein harmloser Gag mit Augenzwinkern, für die anderen ein taktloser Affront. Mit Pfiffen hätte Seguin auf Schalke zweifelsfrei rechnen müssen.

Pauil Seguin wird der Hertha auf Schalke fehlen.

© IMAGO/DeFodi Images/IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Für seine vakante Position im Hertha-Mittelfeld gibt es bei den Berlinern jetzt vier konkrete Bewerber: Diego Demme, der bereits im letzten Test gegen Motherwell die vollen 90 Minuten bekam, Leon Jensen und die beiden Youngster Boris Lum (17) und Kenneth Eichhorn (16). Letzterer würde bei einem Einsatz am Freitag zum jüngsten Zweitligaspieler aller Zeiten werden. „Ich habe kein Problem damit, den Jungen zu bringen. Wir werden sehen, wie das Spiel läuft“, sagte Leitl. „Grundsätzlich bin ich mit Kenny super zufrieden, wie er sich entwickelt, wie er sich gibt“.

Tiefer ließ sich Stefan Leitl in Sachen Startaufstellung dann aber nicht in die Karten schauen. Dafür lüftete der 47-Jährige aber das Geheimnis um die vergangene Trainingswoche ohne öffentliche Einheit: „Es ging mir in dieser letzten, kurzen Woche einfach darum, die Jungs bei mir zu haben, viele Einzelgespräche zu führen und uns auch frei entscheiden zu können, wann wir auf den Platz gehen und wie wir Besprechungen legen“. Dennoch stünde für ihn fest: „Am ersten Spieltag wird noch keine Mannschaft in Topform sein“.

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