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Historische Niederlage gegen Slowakei in WM-Quali: Das DFB-Team hat das Lernziel krachend verfehlt
Julian Nagelsmann hat seiner Mannschaft mit Blick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr klare Vorgaben gemacht. Beim 0:2 gegen die Slowakei aber enttäuscht sie erneut.

Stand:
Im Juni 2001 war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft drauf und dran, eine Minderleistung von historischem Ausmaß abzuliefern. In Helsinki geriet sie kurz vor der Pause gegen den Underdog Finnland mit 0:2 in Rückstand. Eine Blamage bahnte sich an.
Dank zwei Toren in der zweiten Hälfte konnten die Gäste die Niederlage damals gerade noch abwehren. Es wäre die erste überhaupt gewesen, die eine deutsche Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation auf fremdem Platz kassiert hätte.
Diese beeindruckende Serie hatte im Anschluss noch weitere 24 Jahre Bestand – bis zum Donnerstagabend, als die Mannschaft von Bundestrainer Nagelsmann in Bratislava gegen die Slowakei antrat und mit 0:2 verlor.
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Damit war nun wirklich nicht zu rechnen.
Nicht mit der Niederlage gegen die Nummer 52 der Welt, aber vor allem nicht mit der Leistung, die sich das deutsche Team erlaubte. Der Auftritt war historisch schlecht: behäbig, uninspiriert, einfallslos und erschreckend fehlerhaft. „Heute waren wir von allem meilenweit weg“, sagte der Bundestrainer.
Der Plan war ein anderer gewesen. Der Start in die WM-Qualifikation sollte für die Mannschaft eigentlich ein Neubeginn sein. Stattdessen schrieb sie den Trend des Frühjahrs fort – als die Deutschen gegen Italien eine 3:0-Führung verspielten, als sie das Halbfinale der Nations League gegen Portugal verloren und anschließend auch das Spiel um Platz drei gegen Frankreich.

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Drei Niederlagen nacheinander und nur ein Sieg in fünf Spielen: Das ist die vorläufige Bilanz der Nationalmannschaft im Jahr 2025. Die Zweifel, die Nagelsmann im Spiel seines Teams nicht mehr sehen wollte, sind derzeit größer als die Zuversicht. „Wenn wir so auftreten wie heute, dann wird es nichts mit der Qualifikation“, sagte Kapitän Joshua Kimmich.
Der Bundestrainer hatte seiner Mannschaft vor dem Start der WM-Qualifikation einige Aufgaben gestellt. „Volle Überzeugung“ und eine gute Dominanz wollte er von seinen Spielern sehen. Weniger Großchancen für den Gegner sollte sie zulassen. Sein Kapitän Kimmich hatte zudem „diese Gier und diesen Hunger“ angemahnt, den das Team im Juni beim Final-Four-Turnier hatte vermissen lassen.
Das Lernziel aber wurde krachend verfehlt. Von Dominanz und Überzeugung, von Hunger und Gier war wenig bis gar nichts zu sehen. Dafür umso mehr Torchancen für die Slowaken. Die Deutschen ließen es einfach geschehen.
Am Donnerstagabend in Bratislava waren es die Nationalspieler, die ihrem Trainer Julian Nagelsmann eine Aufgabe gestellt haben. Im Moment sieht es nicht danach aus, als ob sich diese Aufgabe allzu leicht lösen lässt.
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