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Uli Hoeneß bereut seine kritische Aussage in Richtung der AfD bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer keineswegs.

© dpa/Kay Nietfeld

Hoeneß über Umfragewerte für die AfD: „Wenn unser Land auch nur annähernd wieder in so eine Richtung geht - das darf niemals sein!“

Bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer hatte Uli Hoeneß seinen Unmut über die AfD ausgedrückt. Er bekräftigt diese Aussage nun. Der Sport dürfe „bei so elementaren Themen“ nicht schweigen.

Uli Hoeneß bereut seine kritische Aussage in Richtung der AfD bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer keineswegs. Er habe beim Schreiben der Rede gewusst, dass er über die Heim-WM 2006 sprechen wolle, „über die deutschen Fans, die stolz waren, über die schwarz-rot-goldenen Flaggen in den Straßen. Da habe ich gedacht: Hoppla, da könnte einer auf die Idee kommen, dass ich in die Richtung der AfD denke.

Dann habe ich lange mit mir gerungen, ob man das auf einer Trauerfeier sagt“, sagte der 72-Jährige im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Aber das war mir so wichtig. Also habe ich das gesagt. Und wissen Sie was: Ich würde das morgen wieder so sagen.“

Hoeneß hatte bei der Trauerfeier in der Münchner Allianz Arena zu Ehren des gestorbenen Weggefährten Beckenbauer Mitte Januar gesagt, er würde sich die WM-Stimmung von damals in Deutschland zurückwünschen, aber „die AfD will ich nicht dabei haben“. Dafür gab es spontan Beifall im weiten Rund der Arena.

Der Ehrenpräsident des FC Bayern München macht sich Sorgen wegen der Umfragewerte für die AfD. „Ich habe mir das lange nicht bewusst gemacht. Aber seitdem die AfD eine immer größere Rolle spielt, wird mir das immer bewusster.“ Er schaue abends auch Dokumentationen auf Nachrichtensendern, „hin und wieder auch über die Nazizeit: über Auschwitz, über Birkenau. Da bin ich jedes Mal so aufgewühlt und denke mir: Mensch Meier! Wenn unser Land auch nur annähernd wieder in so eine Richtung geht - das darf niemals sein!“

Generell sei er zwar der Meinung, dass sich der Sport aus der Politik „möglichst raushalten“ solle. „Aber bei so elementaren Themen darf der Sport nicht schweigen. Deswegen habe ich gesprochen“, sagte der frühere Nationalspieler. (dpa)

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