zum Hauptinhalt
Die Dortmund Fans wurden während des Spiels gegen den TSG Hoffenheim am Samstag mit Störgeräuschen belästigt.

© dapd

Hoffenheim - Dortmund: Störgeräusche vor der Gästekurve

Beim Spiel Hoffenheim gegen Dortmund wurden die Gästefans bei unliebsamen Gesängen mit schrillenden Störgeräuschen beschallt. Wer den Lärm verursacht hat, ist umstritten. Der Verein weist alle Schuld von sich.

Dietmar Hopp, Mäzen und heimlicher Herrscher beim Bundesligisten TSG Hoffenheim, ist in der deutschen Fanszene nicht sonderlich beliebt. Kaum ein Spiel der TSG, bei dem auswärtige Anhänger den schwerreichen SAP-Gründer nicht mit Schmährufen bedenken. So war auch am Samstag beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund aus der Gästekurve  allerlei Abschätziges über Hopp zu hören. In die Gesänge mischte sich jedoch noch ein weiterer Ton – dröhnend und schmerzhaft für die Ohren, deutlich vernehmbar sogar in den Fernsehberichten über das Spiel. "Das war ein sehr lautes, schrilles Geräusch, das immer dann zu hören war, wenn Schmähgesänge angestimmt wurden", sagt Jens Volke, Fanbeauftragter des BVB, den "Ruhr-Nachrichten".

Was zunächst den Verdacht aufkommen ließ, die TSG habe nach vergeblichen Interventionen beim Fußballbund und öffentlichen Protesten nun zu einem neuen Mittel gegriffen, um gegnerische Anhänger von Gesängen gegen Hopp abzuhalten.  Der Klub wurde umgehend von der BVB-Fanabteilung um eine Stellungnahme gebeten und  reagierte rasch. Der Klub habe »zu keinem Zeitpunkt weder Hochfrequenztöne noch sonstige Beschallungen einzelner Tribünenbereiche« vorgenommen, ließ man verlauten, und werde das "auch unter Verweis auf die DFL Spielordnung und die Grundsätze des Fairplays auch zukünftig nicht tun". Die Töne verursacht habe mutmaßlich ein Zuschauer, der "eine lautstarke Fanfare als Fanutensil ins Stadion eingebracht und diese insbesondere - nicht aber ausschließlich - bei diffamierenden Gesängen der Gästefans eingesetzt hat."

In der BVB-Fanszene wurde diese Erklärung skeptisch aufgenommen, nicht nur weil die mutmaßliche Tonquelle so groß gewesen sei, dass sie nicht gerade in der Hosentasche ins Stadion gebracht werden konnte. Ob auf den kursierenden Fotos tatsächlich das einschlägige Gerät zu sehen ist, ist derzeit noch offen, ebenso, ob es sich tatsächlich um Hochfrequenztöne handelte, wie sie bei der Marderabschreckung benutzt werden, wie ebenfalls gemutmaßt wurde. Diese Töne im Ultraschallbereich sind in der Regel für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Gegen die These vom lärmenden Einzelzuschauer spricht eine andere Beobachtung: Mehrere BVB-Anhänger berichteten im Forum der Dortmunder Fanabteilung, schon Stunden vor dem Anpfiff, um etwa 12.30 vor den Toren aus dem Stadion die Töne vernommen zu haben. Zudem seien die Töne direkt vor dem Gästeblock und nicht im Zuschauerbereich erzeugt worden.

Entgegnungen, die dann abermals den TSG-Pressesprecher Markus Sieger auf den Plan riefen. Die einzige Erklärung sei, so Sieger laut BVB-Fanabteilung, dass sich Einzelpersonen oder eine kleine Gruppe Zugang zum abgesperrten Bereich vor dem Gästeblock verschafft hätten. Wie auch immer, für Erheiterung sorgte zuletzt ein Posting aus dem Forum der TSG. Dort heißt es: "Wenn die Töne ja so schmerzhaft waren, und ihr sie überhaupt nicht ertragen konntet. Wieso habt ihr dann immer wieder eure Hetzsprüche gegen DH angestimmt?"

Quelle: www.11freunde.de

Zur Startseite