Sport: Hohn und Spott für Stuttgart
Der VfB verliert 0:2 gegen den1. FC Nürnberg
Stuttgart. Es sollte das große Vorspielen werden. Der Abend, an dem die jungen Wilden des VfB Stuttgart Meister Borussia Dortmund den Rang abliefen für die Champions League. So war das Programm für die Partie gegen den 1. FC Nürnberg geschrieben. Dass der Film dann ein ganz anderes Ende nahm, hatte ausgerechnet der Macher des Stuttgarter Aufschwungs vorhergesagt. „Selbstverständlich steht der Sieg für uns schon fest“, sagte Felix Magath vor der Partie. „Nur über die Höhe darf noch diskutiert werden.“ Die Befürchtungen, die Stuttgarts Trainer in feine Ironie gepackt hatte, erfüllten sich auf bittere Weise. 0:2 verlor sein Team und musste sich den Hohn und Spott der Nürnberger Fans anhören. „Und ihr wollt in die Champions League“, sang der Anhang aus Franken nach den Toren von Jarolim und Junior. Ein höheres Ergebnis verpasste Michalke, der kurz vor dem 1:0 mit einem Elfmeter an Torhüter Ernst scheiterte.
Der VfB war während der kompletten Partie von einer ungewohnten Nervosität befallen. Der Nürnberger Umschwung ließ sich leichter analysieren. Er habe seine Mannschaft bei der Ehre gepackt, sagte Trainer Augenthaler. „Es kann doch nicht sein, dass euch die eigenen Zuschauer als Söldner beschimpfen.“ Im Trainingslager vor den Toren Stuttgarts hatte der Coach seine Spieler aber auch immer wieder an ihre Fähigkeiten erinnert. Nach dem Sieg lässt sich nun auch der Glaube an den Klassenerhalt besser vermitteln. Vor allem der Glaube, dass Klaus Augenthaler der richtige Mann für diese Aufgabe ist, dürfte sich flächendeckend verbreitet haben. Auch das ist eine positive und sehr wichtige Erkenntnis, bevor es in eine ganze Serie von Abstiegs-Endspielen geht.
Martin Hägele