zum Hauptinhalt
Frankfurts Trainer Oliver Glasner gestikuliert.

© picture alliance/dpa

Update

„Hör mir mit diesem Müll auf“: Frankfurts Glasner platzt in Pressekonferenz der Kragen

Nach einer erneuten Niederlage seines Clubs hat Trainer Glasner seine Spieler äußerst gereizt verteidigt. Frankfurts Vorstandssprecher Hellmann kritisiert die Wutrede scharf.

| Update:

Eintracht Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner hat nach der nächsten Niederlage seines Clubs in der Fußball-Bundesliga eine Wutrede in der Pressekonferenz gehalten – und kassiert dafür scharfe Kritik von Vorstandssprecher Axel Hellmann.

„Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit nicht kapieren vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin“, sagte Glasner am Samstag nach dem klaren 1:3 (0:3) bei der TSG 1899 Hoffenheim, bei dem er selbst die Rote Karte sah. Die Partie war für den Pokalfinalisten das zehnte sieglose Bundesliga-Spiel in Folge.

Glasner war gefragt worden, ob seine Mannschaft nach den Niederlagen von Bayer Leverkusen und dem FSV Mainz 05 die Chance nicht gesehen habe.

Wir haben natürlich auch über Dünnhäutigkeiten zu sprechen.

Axel Hellmann, Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher über die Verhandlungen mit Oliver Glasner.

„Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten“, sagte der Österreicher, der den fragenden Journalisten wütend zurechtwies. Seine Stimme wurde in dem Monolog immer lauter. „Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Sie haben es natürlich kapiert“, rief Glasner vom Podium.

Als er direkt im Anschluss bei einer weiteren Frage beantworten sollte, wessen Idee der Interview-Boykott der Profis am Samstag war, antwortete der Österreicher leise: „Ich war auf der Tribüne.“

Vorstandssprecher sagte zu der Wutrede: „Es ist spürbar, dass er natürlich enttäuscht ist über die sportlichen Ergebnisse. Was ich auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der seine Arbeit macht. Ich habe mitbekommen, dass Oliver Glasner sich dafür auch entschuldigt hat“, sagte Hellmann am Sonntag beim TV-Sender Bild. Es sei „weder gut noch richtig“ gewesen, nach der Niederlage am Samstag so zu reagieren.

Hellmann sah Glasners Aussagen Wutrede durchweg kritisch. „Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen“, sagte der Funktionär.

Die Aussage, der 39 Jahre alte Routinier Makoto Hasebe habe wegen der großen Belastungen „teilweise Blut im Urin“, rügte Hellmann explizit: „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit, so eine Aussage. So ein Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit.“

Hellmann äußert Zweifel an weiterer Zusammenarbeit mit Glasner

Hellmann ließ zudem die Zukunft von Glasner offen und deutete erstmals Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Österreicher an. „Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen.“

Hellmann betonte, dass es von Vereinsseite längst ein Angebot gegeben habe. „Vieles hängt davon ab, wie Oliver Glasner sich positioniert.

Es ist eine Debatte, die nicht wir begonnen haben als Club. Die ist dadurch entstanden, dass unsere Offerte nicht angenommen worden ist“, stellte der Funktionär klar. Der 48 Jahre alte Österreicher ist vertraglich bis Sommer 2024 an die Eintracht gebunden. 

Glasner ist ein Jahr nach dem Titelgewinn in der Europa League auf dem europäischen Markt begehrt und wurde bereits mit dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur in Verbindung gebracht.

Bei den Hessen selbst ist er nicht mehr unumstritten. „Wir haben natürlich auch über Dünnhäutigkeiten zu sprechen“, sagte Hellmann über Glasner, der in den vergangenen Wochen häufig gereizt auftrat. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false