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Thomas Doll: "Ich hätte es auch mit dem HSV geschafft"

Der neue Trainer von Borussia Dortmund will mit seiner Mannschaft so schnell wie möglich wieder in die Erfolgsspur. Ein Interview mit Thomas Doll.

Stand:

Herr Doll, was hat Sie bewogen, das Angebot der Borussia so schnell anzunehmen?

"Der Verein musste keine große Überzeugungsarbeit leisten. Für einen jungen Trainer wie mich ist es eine Ehre, von solch einem großen Club kontaktiert zu werden. Im Dortmunder Stadion habe ich mein erstes Spiel als Profitrainer erlebt. Jeder Fußball-Fan weiß, was das hier für ein Gänsehaut-Feeling ist."

Sie übernehmen eine schwierige Aufgabe. Wie wollen Sie die zuletzt leidenschaftlosen BVB-Profis im Abstiegskampf zu mehr Engagement bewegen?

"Jeder muss sich darüber im Klaren sein, in welch schwieriger Lage wir uns befinden. Alle haben eine große Verantwortung für den Verein und müssen ihre Einzelinteressen hinten an stellen. Wichtig ist, dass die Mannschaft ihr überdurchschnittliches Potenzial abruft. Wir werden mehr Wert auf Sicherheit legen. Ich bin davon überzeugt, dass ich das mir entgegen gebrachte Vertrauen zu 100 Prozent zurückzahlen kann."

Ihnen wurde in Hamburg zuletzt ein zu kumpelhafter Führungsstil vorgeworfen. Hat Sie das verändert?

"Das war ein falsches Bild. Jeder, der meine Arbeit kennt, weiß, dass ich kein Kumpeltyp bin. Schafft man es in die Champions League, wird von modernen Trainingsmethoden geschwärmt. Hat man weniger Erfolg, wird alles in Frage gestellt. Es ist sehr wichtig, Distanz zu den Spielern zu haben. Ich werde harte Entscheidungen treffen und für mehr Disziplin sorgen."

Viel Zeit bleibt Ihnen nicht. Schon beim Spiel am Samstag gegen Nürnberg ist der Druck groß.

"Ich freue mich auf diese Partie. Entscheidend wird sein, dass der Kopf der Spieler frei wird. Ich werde deshalb viele Einzelgespräche führen, um mir ein Bild zu machen. Der BVB muss die Tabellenregion, in die er nicht gehört, möglichst schnell verlassen."

Ist die Aufgabe in Dortmund ähnlich schwierig, wie sie es in Hamburg war?

"Ich hätte es auch mit dem HSV geschafft, die Klasse zu halten."

(Aufgezeichnet von Heinz Büse, dpa)

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