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Sport: Im Stadion mit Kevin

Die 17000 Schüler sind an diesem Dienstagmorgen leicht zu begeistern. Anstatt in die Schule dürfen sie heute ins Jahn-Stadion zum Schüler-Länderspiel Deutschland gegen Österreich.

Die 17000 Schüler sind an diesem Dienstagmorgen leicht zu begeistern. Anstatt in die Schule dürfen sie heute ins Jahn-Stadion zum Schüler-Länderspiel Deutschland gegen Österreich. Als der Ball Mitte der ersten Halbzeit aus einer Abseitsposition im österreichischen Tor landet, dauert es, bis alle begriffen haben, dass das Tor nicht zählt. Viele der Kinder sind noch nie bei einem Fußballspiel gewesen. Die 11-jährige Céline kennt sich dagegen bereits aus. Mit ihrem Vater war sie schon einmal bei einem Hertha-Spiel. Sie hat sich gleich einen Lieblingsspieler ausgesucht. „Kevin, der mit der Nummer zehn, der spielt bei Hertha.“

Gemeint ist Kevin-Prince Boateng (Foto: Camera 4), offensiver Mittelfeldspieler in der Schüler-Nationalmannschaft und der B-Jugend bei Hertha BSC. Der Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Das Spiel gegen Österreich ist bereits sein achtes Länderspiel, aber dieses ist ein besonderes. Nicht nur, weil die Kulisse ein Vielfaches der sonst üblichen tausend Zuschauer beträgt. „Alle meine Freunde sind heute hier“, erzählt Boateng. Auf der Tribüne filmt Vater Prince Boateng den Auftritt seines Sohnes. „Es ist das erste Mal, dass ich ihn live bei einem großen Spiel sehen kann“, sagt er stolz. Für dieses Spiel hat sich Kevin viel vorgenommen. Deshalb ärgert den 16-Jährigen die 1:2-Niederlage besonders. Nur vereinzelt kann er in dem zerfahrenen Spiel seine außergewöhnliche Technik vorführen, kurz vor Schluss hätte er mit einem Fallrückzieher fast den Ausgleich erzielt. „Es hätte heute auch von mir mehr kommen müssen“, sagt Boateng nach dem Spiel enttäuscht. Am Donnerstag kann die deutsche Mannschaft es besser machen. Dann treffen die Mannschaften in Ludwigsfelde erneut aufeinander.

Steffen Hudemann

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