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Straßenrennen mit Andrea Eskau

© REUTERS/MARIA ABRANCHES

Im Winter Legende, im Sommer mit Pech: Andrea Eskau rast an der Medaille vorbei

Handbikerin Andrea Eskau landet über die 56,8 Kilometer bei den Paralympics auf dem vierten Platz und verpasst wie schon in Tokio die Medaillenränge knapp.

Von Anna Höhne

Stand:

Andrea Eskau hat in Paris denkbar knapp eine Medaille im Straßenrennen bei den Paralympics verpasst. Auch am Donnerstagnachmittag waren die Bedingungen nach starken Regenfällen am Morgen noch nicht wieder ideal. Dennoch mischte die Thüringerin von Anfang an vorne mit und setzte sich gemeinsam mit der US-Amerikanerin Oksana Masters, der Italienerin Ana Maria Vitelaru und der Chinesin Bianbian Sun vom Hauptfeld ab. Die Führung wechselte auf den 56,8 Kilometern immer wieder zwischen Eskau und Masters, die meiste Zeit hatte Eskau jedoch die Nase vorn.

Auf den letzten zwei Kilometern wurde es dann richtig spannend. Die vier Handbikerinnen lagen lange gleich auf, bis die US-Amerikanerin den Ausriss suchte. Eskau reihte sich als Vierte hinter der Chinesin und der Italienerin ein. Die Lücke zur Drittplatzierten Vitelaru wurde immer größer, während Masters, ebenfalls mit immer mehr Abstand, als erste über die Ziellinie rollte.

Für Masters ist es die zweite paralympische Goldmedaille im Para-Radsport. Sie wartete hinter der Ziellinie, bis Andrea Eskau als Vierte ins Ziel kam, um sie mit einem Handschlag zu beglückwünschen. Im Endspurt gingen der 53 Jahre alten Athletin wohl die Kräfte aus. Sie kam mit einer Zeit von 1:52:47 ins Ziel und war damit etwa 33 Sekunden langsamer als Masters.“

2018 war Eskau Fahnenträgerin

Zufrieden ist die seit einem Fahrradunfall querschnittgelähmte Eskau mit ihrer trotzdem starken Leistung aber wohl nicht. Die Strecke in Clichy-sous-bois verließ sie am Donnerstag ohne Kommentar.

Eskau ist eine der wenigen Sportlerinnen aus dem deutschen Para-Sport-Team, die sowohl bei Sommerspielen als auch bei Winterspielen an den Start geht. Sie ist nicht nur als Handbikerin seit Jahren erfolgreich, sondern auch eine echte Legende im Para-Biathlon und Skilanglauf. Bei den Winterspielen in Pyeongchang 2018 war Eskau nicht nur Fahnenträgerin, sie gewann auch zweimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze und war damit die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin.

Auch ihre US-amerikanische Kontrahentin Oksana Masters ist aktiv im Wintersport. 2018 in Südkorea war sie die erfolgreichste Paralympionikin ihres Heimatlandes. In Paris konnte Masters an Eskau vorbeiziehen, die beiden Athletinnen pushen sich aber schon so lange gegenseitig zu Höchstleistungen, da könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Eskau nachzieht.

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