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Der Bankdrücker von Dortmund. Mario Götze.

© dpa

Mario Götze: In Dortmund ist kein Platz für Romantik

Mario Götze wird bei Lucien Favre so schnell kein Spiel machen - warum er Borussia Dortmund nun verlassen sollte. Ein Kommentar.

Es ist an der Zeit für Mario Götze zu gehen, er muss in der Winterpause den Arbeitgeber wechseln. Bei Borussia Dortmund wird er nicht mehr glücklich. Das geht nicht, bei Lucien Favre spielt der WM-Held von 2014 nur noch eine traurige Rolle, die durch jede Aussage des Trainers zum verschmähten Spieler nur noch schlimmer wird. Vor dem 7:0 der Dortmunder gegen Nürnberg hatte Favre den ehemaligen Nationalspieler Götze erneut nicht ins Aufgebot berufen und gesagt:  „Das wäre ja unfair den anderen gegenüber. Das ist eine sportliche Entscheidung." Und: „Es ist sehr schwer für ihn und auch sehr schwer für mich."

Mario Götze ist 26 Jahre alt. Für einen Profifußballer ist er in den besten Jahren, doch der Profifußballer Mario Götze hat seine besten Jahre wohl schon hinter sich. Hätte der Mann 2014 in Brasilien nicht das Tor gegen Argentinien zum deutschen WM-Titel geschossen; wer weiß, vielleicht hätte seine Karriere einen anderen Verlauf genommen. Doch der Höhepunkt wurde zur Hypothek seiner Karriere. An sich hätte er vor vier Jahren in Brasilien auch aufhören können, denn seitdem geht es bergab. Kleine Verletzungen, dann seine Stoffwechselstörung, er wurde immer wieder zurückgeworfen. Bei den Bayern und nach der Rückkehr nach Dortmund.

Seine Karriere auf hohem Niveau retten, das kann er nur in Dortmund

In der Bundesliga und erst recht bei Borussia Dortmund ist kein Platz für Romantik. Mario Götze wird wechseln und das ist ganz bitter für ihn. Denn seine Karriere auf hohem Niveau retten, das kann er an sich nur bei Borussia Dortmund. In der Bundesliga wird jeder neue Arbeitgeber für ihn einen Abstieg bedeuten, dass sich Halbschwergewichte wie Leipzig oder Schalke für ihn interessieren, ist unwahrscheinlich. Aufsteigen kann einer, der bei Bayern und Dortmund war, in der Bundesliga nicht. Vielleicht wäre ein Wechsel ins Ausland noch das Beste für ihn, da ist der Fokus auf seine Person geringer, weil die Heimat weiter weg ist. Was aber nicht bedeuten müsste, dass Götze auch andernorts nicht wieder mit den gleichen Problemen zu kämpfen hätte, die seine Karriere nun seit 2014 begleiten.

Aber das ist alles keine Schande, Mario Götze hat mehr gleistet als viele andere in seiner Profession und in einigen Jahren werden sich die Menschen eher an sein goldenes Tor erinnern als an seine Probleme mit Lucien Favre. Das ist momentan kein Trost für ihn, könnte aber perspektivisch mal zum Trost werden. Nachdem er Dortmund verlassen hat.

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