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Japan gewinnt Finale der World Baseball Classic: Ein Spiel für die Geschichtsbücher
Shohei Ohtani gegen Mike Trout – darauf hat die Baseball-Welt gewartet. In der Nacht zu Mittwoch wurden die Fans erhört und im Endspiel der WBC 2023 auch nicht enttäuscht.
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Für Shohei Ohtani war es schlicht „der großartigste Moment“ in seinem Leben und Mike Trout meinte: „Es war das, was jeder Baseball-Fan sehen wollte“. Im Finale der World Baseball Classic (WBC) standen sich in der Nacht zu Mittwoch Japan und die USA gegenüber. Die WBC ist die inoffizielle Weltmeisterschaft im Baseball mit vielen Topstars aus der Major League Baseball (MLB). Unten ihnen Japans Superstar Ohtani und eben Trout, der derzeit vielleicht beste Schlagmann seines Sports.
Beide spielen normalerweise zusammen bei den Los Angeles Angels, wo Trout dreimal zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt wurde und Ohtani einmal. Erfolgreich ist das Team trotz der beiden Superstars allerdings zuletzt nicht gewesen, deswegen war es für beide das vielleicht bedeutendste Spiel der Karriere. Und es war eines, das weltweit großes Interesse hervorrief. In den USA wurde im Vorfeld darüber diskutiert, ob das Finale der WBC 2023 das Baseballspiel mit den meisten Zuschauern jemals sein könnte.
Tatsächlich boten Olympiasieger Japan und Titelverteidiger USA den 36.000 Fans in Miami und vielen Millionen an den Bildschirmen ein echtes Spektakel. Zunächst gingen die Amerikaner 1:0 in Führung, Japan konterte und stellte das Spiel auf 2:1. Später erhöhten die Asiaten auf 3:1, ehe Team USA noch einmal verkürzen konnte. Mit dem Stand von 3:2 ging es ins letzte Inning und die Japaner wechselten Ohtani als Werfer ein.
Japan holte bei der fünften Austragung zum dritten Mal den Titel
Der 28-Jährige gilt als Jahrhunderttalent, als einziger Topspieler in der MLB ist er gleichzeitig Pitcher und Hitter und weckt damit Erinnerungen an den legendären Babe Ruth. Nachdem Ohtani zwei Aus gelungen waren, folgte als dritter und potenziell letzter Gegner ausgerechnet Teamkollege und Kumpel Trout. Der 31-Jährige ging in diesem Duell als Verlierer vom Platz – mit einem Strike Out endete das Spiel und das Turnier.
Bei der fünften Austragung siegte Japan zum dritten Mal. Die Mannschaft mit Spielern aus der eigenen Profiliga und Stars aus der MLB gewann alle sieben Turnierspiele, Ohtani wurde am Ende zum MVP gekürt. Insgesamt verfolgten mehr als 1,2 Millionen Fans die Spiele der 20 Mannschaften in den Stadien, gespielt wurde in Taiwan, Japan sowie in den USA neben Miami auch in Phoenix.
Wurde die WBC bei ihrer ersten Austragung noch belächelt, hat sich das Turnier inzwischen bewährt. Die Stars sagen nicht mehr reihenweise ab, sondern wollen unbedingt dabei sein, wenn es gilt, die eigene Nation zu repräsentieren. „Ich habe Japan damals gewinnen sehen und wollte unbedingt selbst ein Teil davon sein“, beschrieb Ohtani den Stellenwert der WBC. 2026 bei der nächsten Austragung will er wieder dabei sein, so wie Mike Trout. Der hat schließlich noch etwas gutzumachen gegen seinen japanischen Kollegen. „Er hat die erste Runde gewonnen“, sagte er nach der Niederlage vielsagend.
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