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Als Pitcher glänzte Ohtani beim 5:1-Sieg gegen Milwaukee mit zehn Strikeouts in sechs Innings.

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Superstar führt Los Angeles Dodgers in die World Series: Shohei Ohtani mit „großartigster Vorstellung aller Zeiten“

Als Schlagmann gelingen ihm drei Homeruns, gleichzeitig lässt Ohtani als Pitcher keinen Punkt zu. Nach dem Spiel verneigt sich sogar der Gegner vor dem Baseball-Phänomen.

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Der Baseball flog weiter, immer weiter. Über das Dach des Stadions der Los Angeles Dodgers hinaus. Irgendwann muss er auch gelandet sein, denn später wurde die Länge des Homeruns auf 143 Meter geschätzt. Geschlagen wurde er von Shohei Ohtani.

Der Superstar seines Sports legte am Freitagabend eine Leistung hin, wie es sie so in der Major League Baseball (MLB) noch nie gegeben hatte. Oder wie es sein Manager Dave Roberts ausdrückte: „Das war wahrscheinlich die großartigste Vorstellung aller Zeiten in den Play-offs.“

Und die haben im Baseball eine lange Tradition. Die erste World Series fand im Jahr 1903 statt. Ohtani toppte im vierten Spiel gegen die Milwaukee Brewers 122 Jahre später demzufolge alles, was zuvor dagewesen war.

Beim 5:1-Sieg gegen die Milwaukee Brewers, der den Dodgers per Sweep den Einzug in die World Series 2025 bescherte, schlug er nämlich nicht nur diesen einen kolossalen Homerun, ihm gelangen insgesamt sogar drei. Doch Ohtani ist nicht nur Schlagmann, sondern auch Werfer – als einziger Profi in der nordamerikanischen Baseball-Liga.

Als Pitcher stand er am Freitagabend sechs Innings auf dem Mound, in denen er keinen gegnerischen Punkt zuließ und zehn Brewers-Spieler via Strikeout ausschaltete. Anschließend meinte er japanisch bescheiden: „Wir haben als Team gewonnen und das heute war auch wirklich eine Teamleistung.“

Ich hoffe, jeder in L.A. und Japan und überall auf der Welt kann jetzt einen guten Sake genießen.

Shohei Ohtani nach seiner Leistung am Freitag.

Ein bisschen stolz war er aber schon, denn er fügte noch hinzu: „Ich hoffe, jeder in L.A. und Japan und überall auf der Welt kann jetzt einen guten Sake genießen.“

Mit 31 Jahren ist Ohtani mehr denn je das Gesicht einer ganzen Sportart. In seiner Heimat ist er schon lange eine lebende Legende und die Dodgers dürften sich im Nachhinein immer noch auf die Schultern klopfen, dass sie ihn vor zwei Jahren mit einem Zehn-Jahresvertrag über rund 700 Millionen US-Dollar ausgestattet haben.

In der vergangenen Saison holten sie mit dem Mann aus Oshu bereits die Meisterschaft in der MLB und in diesem Jahr spricht nun alles für eine Titelverteidigung. Egal, ob nun die Seattle Mariners oder die Toronto Blue Jays Gegner in der World Series sein werden. Diese Serie ist nach fünf Spielen noch nicht entschieden.

Ohtani hatte bereits 2024 großen Anteil am Triumphzug seiner Mannschaft. Als erster Spieler überhaupt kam er auf mehr als 50 Homeruns und 50 gestohlene Bases – er wurde danach einstimmig zum wertvollsten Spieler der National League gewählt. Doch als Pitcher konnte er nach einer Operation am rechten Ellbogen gar nicht in Erscheinung treten.

Hier schlägt Ohtani den ersten von insgesamt drei Homeruns im vierten Spiel der Serie gegen Milwaukee.

© Imago/Imagn Images

In dieser Saison ist das nun wieder der Fall, wobei ihm sein Arbeitgeber Zeit einräumte, wieder seine Form als Werfer zu finden. Wirklich glänzen konnte er auch in dieser Spielzeit vor allem als Schlagmann, 55 Homeruns machen ihn allein schon zum erneuten MVP-Kandidaten.

In den Play-offs, wo es zählt, ist er nach etwas Anlauf nun aber auch in der Verfassung, die aus Ohtani mehr machen als eben nur einen normalen Profi. „Du erwartest das Unglaubliche, wenn er in diese Situationen gebracht wird“, meinte Teamkollege Max Muncy nach dem Einzug in die World Series bewundernd.

Das größte Lob aber kaum ausgerechnet von Chad Patrick: „Es ist der Traum jedes jungen Baseballspielers, Schlagmann und Pitcher zu sein und multiple Dinge auf dem Feld zu tun. Hut ab vor ihm, er ist der beste Spieler der Welt“, sagte der Brewers-Profi nach der Niederlage seines Teams. Der Werfer hatte jenen Ball serviert, der im vierten Inning von Ohtani aus dem Stadion geprügelt wurde.

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