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Eishockey-Testspiel: Kampf um Olympia-Plätze lässt Nerven blank liegen

Die Olympia-Plätze in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bleiben bis zur letzten Minute hart umkämpft. Gegen Österreich verhinderten aber auch Box-Einlagen die erste Niederlage für den neuen Bundestrainer Uwe Krupp nicht.

Salzburg - «Gegen Österreich gibt es keine Freundschaftsspiele. Und bei einigen Spielern lagen die Nerven wegen Olympia-Nominierung blank», sagte Krupp nach dem gerechten 0:1 in Salzburg am Mittwochabend.

Trotz des unbefriedigenden Ergebnisses in seinem ersten offiziellen Länderspiel als Bundestrainer war der ehemalige Stanley-Cup-Sieger nicht unzufrieden. «Alle haben sehr gut gekämpft und nie aufgegeben. Die Mannschaft war überrascht, wie die Österreicher gleich vom Start weg zur Sache gegangen sind», sagte Krupp.

Ein Sonderlob erhielten Kapitän Stefan Ustorf und Torhüter Robert Müller. Der Krefelder zeigte zahlreiche Glanzparaden und dürfte in Turin seinen Platz als deutsche Nummer zwei hinter Olaf Kölzig von den Washington Capitals sicher haben. «Jetzt haben die Österreicher wieder einen Feiertag», sagte der in Rosenheim geborene Müller nach der zehnten Niederlage gegen den Nachbarn im 46. Länderspiel.

Auch dem jungen Berliner Angreifer Florian Busch bescheinigte Krupp, wieder gut gespielt zu haben. Insgesamt ließ er sich jedoch kaum in die Karten schauen, wer für die sechs noch fehlenden Feldspieler aus Nordamerika weichen muss. Assistenztrainer Ernst Höfner machte dagegen klar: «Der Trainerstab hat die Mannschaft schon im Kopf. Natürlich kann es auch durch Verletzungen noch die eine oder andere Überraschung geben.»

Während Krupp mit dem Unterzahlspiel zufrieden war, zeigte seine Mannschaft in Überzahl die seit vielen Jahren bekannten Schwächen. Zum Üben bleibt jedoch nur wenig Zeit, bereits am kommenden Mittwoch steigt der Olympia-Auftakt gegen Weltmeister Tschechien. Vor allem die deutschen NHL-Verteidiger Christoph Schubert, Christian Ehrhoff und Dennis Seidenberg sollen dann für mehr Gefahr von der blauen Linie sorgen. Größeren Wirbel vor dem Tor sollen die Angreifer Marco Sturm, Jochen Hecht und Marcel Goc entfachen.

Alle werden auch beim letzten Testspiel am Samstag in Köln gegen Russland noch fehlen. Dafür reist die deutsche Auswahl per Charterflug am Spieltag aus Turin in die Domstadt und danach wieder zurück ins Olympische Dorf, wo sie am Donnerstag erwartet wurde. Für den Abend war noch ein erstes Training in der Palasport-Arena geplant. Die Russen gewannen am Mittwochabend einen Test gegen den deutschen Vorrundengegner Schweiz 2:1. Die «Sbornaja» hatte aber noch keinen ihrer für Olympia vorgesehenen 17 NHL-Profis dabei, weil in der nordamerikanischen Liga noch bis zum Sonntag gespielt wird. (Von Günter Schulz, dpa)

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