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 Wo ist der Puck? Gleich drin. Maximilian Heim (rechts) hat den besten Durchblick.

© IMAGO/Eibner

Krasse Antworten bei den Eisbären: Ein Erfolg mit Aussichten

Ein junger Debütant trifft im ersten DEL-Spiel für die Eisbären und bekommt gegen Nürnberg seine nächste Chance.

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Auf die flexible Antwort kommt es oft an in einer Krise. An sich entstammt der Terminus „Flexible Response“ aus der US-Militärsprache und aus düsteren Zeiten, als sich die USA und Warschauer Pakt mit Drohkulissen einzuschüchtern versuchten. Nun gut, viel besser geht es der Menschheit im Jahr 2022 wieder mal nicht. Aber dafür kann eine flexible Antwort außerhalb trüber Weltpolitik auch guten Seiten haben, zum Beispiel im Sport.

Da waren die Eisbären also durch diese Woche geschlingert, mit einer kräftezehrenden 1:3-Niederlage im Showspiel gegen die San Jose Sharks und dann hatten sie sich am Mittwoch beim 3:7 gegen Hradec Králové und dem damit verbundenen Aus in der Champions Hockey League zum aktuell bemitleidenswertesten Klub der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gemausert. Aber schließlich legten sie trotz ersatzgeschwächter Aufstellung den Schalter am Freitagabend in Ingolstadt um und siegten souveräner als es das Endergebnis von 3:1 zu ihren Gunsten aussagt.

Das Spiel hatte aus Berliner Sicht auch eine schöne Geschichte und die schrieb der junge Angreifer Maximilian Heim. Mit 18 Jahren spielte er das erste Mal überhaupt in der DEL und dann hieß der Torschütze zum 2:0 im zweiten Drittel Maximilian Heim – aufgeboten in der dritten Sturmreihe mit Bennet Rossmy und Manuel Wiederer, dem dann später das 3:0 gelang.

Trainer Serge Aubin, sonst kein Freund von Superlativen, hatte eine „außergewöhnliche Vorstellung“ gesehen. Zur Formation um Heim sagte er: „Die Sturmreihe war fantastisch, die haben einfach gespielt. Sie sind körperlich sehr stark und haben ein gutes Forechecking gespielt.“

Ich hatte einen krassen Start.

Maxililian Heim

Unmittelbar nach dem Spiel griff Heim in der Euphorie zu lockeren Worten. „Das war ein wahnsinnig geiles Spiel, natürlich bin ich happy“, sagte er. Einen Tag später, am Sonnabend, war er um Contenance bemüht. Auf dem Boden bleiben sei nun angesagt – „natürlich“. Da seien nach der Schlusssirene von Ingolstadt „krasse Emotionen“ bei ihm im Spiel gewesen. Aber die Woche sei bis hierhin schon eine besondere für ihn, sagte er dem Tagesspiegel: „Ich hatte einen krassen Start gegen die Sharks und bin gut vorbereitet in mein erstes DEL-Spiel gegangen.“

Krass, das lässt sich so sagen. Fast elf Minuten stand der mit 1,91 Meter für einen Stürmer ordentlich große junge Mann in Ingolstadt auf dem Eis und hofft nun auf eine ähnliche Chance am Sonntag im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers in der Mercedes-Benz-Arena (14 Uhr/live auf Magentasport). Damit sieht es wohl gut aus, zumal im Angriff Yannick Veilleux, Peter Regin und Leo Pföderl wohl wieder viel erfahreneres Stammpersonal bei den Eisbären fehlen wird. Bei den Franken haben die Berliner ihr erstes Spiel dieser Saison am 18. September noch 2:4 verloren, also bietet sich auch hier wieder die Chance, darauf eine gute Antwort zu geben.. Zumal die Nürnberger insbesondere auswärts zuletzt nicht so gut klarkamen.

Maximilian Heim, geboren in Stuttgart und von 2016 bis zur Saison 2019/2020 im Nachwuchs der Eisbären aktiv, spielte in dieser Saison auch schon sechs Spiele für die Lausitzer Füchse in der DEL2, Kooperationspartner der Eisbären. Er sagt ganz nüchtern: „Ich wäre auch zufrieden, wenn die Saison für mich in Weißwasser zu Ende geht.“ Aber in Berlin wäre natürlich besser. „Ich glaube schon, dass die Eisbären einen Plan mit mir haben.“ Sieht so aus.

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