Sport: Künftig gut
Joachim Löw sprach von vielen neuen Erkenntnissen; die Erkenntnis, dass es sich bei Duisburg um einen Ort in Korea handelt, erwähnte der Bundestrainer nicht. Die Koreaner sind dadurch bekannt geworden, dass sie bei der WM 2002 jeden Einwurf ihrer Fußball-Nationalmannschaft mit orgiastischem Gekreische begleiteten.
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Joachim Löw sprach von vielen neuen Erkenntnissen; die Erkenntnis, dass es sich bei Duisburg um einen Ort in Korea handelt, erwähnte der Bundestrainer nicht. Die Koreaner sind dadurch bekannt geworden, dass sie bei der WM 2002 jeden Einwurf ihrer Fußball-Nationalmannschaft mit orgiastischem Gekreische begleiteten. So ähnlich war es auch in Duisburg. Wann immer sich die Deutschen anfangs dem dänischen Strafraum auch nur näherten, erhob sich vorfreudiges Raunen. Aus dieser Reaktion sprach ein feines Gespür dafür, über welch eingeschränkte Möglichkeiten die deutsche Mannschaft verfügte. Leider ging es den Zuschauern später weitgehend verloren.
Am Ende pfiff das Publikum, es fühlte sich betrogen, und dass sich dieses Gefühl in Unmut entlud, hatte auch die Führung des Deutschen Fußball-Bundes zu verantworten. Sie hatte den Zuschauern bereits vorab eine Entschädigung zugesagt. Für welchen Schaden eigentlich?
Schon im Herbst hatte Löw den Zweck des Spiels definiert, am Mittwoch erläuterte er noch einmal den tieferen Sinn: „Mir ist es wichtig, dass wir dauerhaft eine gute Nationalmannschaft haben.“ Für eine dauerhaft gute Nationalmannschaft aber braucht Löw dauerhaft gute Spieler – Spieler, die nicht jetzt schon gut sein müssen, sondern in ein paar Jahren.
Wenn man heute noch über den Confed-Cup 1999 redet, dann nur, um sich darüber lustig zu machen, dass Spieler der Kategorie Ronald Maul und Heiko Gerber in der Nationalmannschaft debütieren durften. Man vergisst leicht, dass dieser Kategorie damals auch ein gewisser Bernd Schneider angehörte.
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