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Hertha - Köln 3:0: Lasogga sorgt für deutlichen Sieg gegen Köln

Hertha BSC profitiert vom personellen Wechsel und schlägt den 1. FC Köln entspannt mit 3:0.

Berlin - Der wahre Wert mancher Fußballspiele entfaltet sich mitunter mit einer gewissen Verzögerung, gelegentlich auch erst ein Spiel später. Ist ja viel diskutiert worden über die unglückliche Niederlage von Hertha BSC vor einer Woche in Bremen, wo die Mannschaft um zwei Spieler dezimiert zwar kämpfte, dann aber in der Nachspielzeit doch noch verlor. Gerade die automatischen Spielsperren, die Hinausstellungen nach sich ziehen, sollten sich für den Berliner Bundesligisten eine Woche später als Geschenk erweisen. Allen voran der Einsatz von Pierre-Michel Lasogga, der Adrian Ramos ersetzte. Der 19-Jährige schoss die Berliner schnell mit zwei Toren in Front, so dass am Ende vor 59.491 Zuschauern ein ungefährdeter 3:0 (3:0)-Erfolg gegen den 1. FC Köln heraussprang.
Noch eine weitere personelle Spätfolge sollte sich als hilfreich erweisen, die ihren Ursprung im Bremen-Spiel hat. Auf Grund der Hinausstellungen hatte Herthas Trainer Markus Babbel in Bremen den frisch eingewechselten Änis Ben-Hatira taktisch bedingt wieder auswechseln müssen. Der junge Mann tat dem Trainer so leid, dass er ihm gestern von Beginn eine erneute Chance schenkte. Und dieser bedankte sich für das Vertrauen auf seine Weise. Ben-Hatira und Lasogga machten gemeinsame Sache gegen überrumpelte Kölner und brachten die Berliner rasch mit 2:0 in Front. „Kompliment an die Mannschaft. Sie hat defensiv gut gestanden, nichts zugelassen, dann aggressiv nach vorn gespielt“, sagte Babbel nach dem Spiel. Man habe zwar nicht viele Torchancen kreiert, aber die, die man hatte, „wurden eiskalt genutzt“.

Beim 1:0 nach einer Viertelstunde hatte sich der Sommerzugang Ben-Hatira (vom HSV) auf seiner linken Seite bis an die Grundlinie durchgesetzt und einschussbereit quergelegt auf den in der Mitte mitgelaufenen Lasogga. Der Stürmer hatte wenig Mühe, den Ball über die Linie zu drücken. Das 2:0 zehn Minuten später erforderte von Lasogga etwas mehr Einsatz. Wieder hatte Ben-Hatira auf der linken Seite den Ball behauptet und eine wunderschöne Flanke vor das Tor geschlagen. Lasogga hechte in die Flanke und erzielte per Kopf seinen dritten Saisontreffer. Den konnte für sich – wiederum zehn Minuten später – auch Raffael bejubeln. Nach einem Freistoß von Christoph Janker knapp hinter der Mittellinie nahm der Brasilianer den Ball an der 16-Meter-Linie mit links und volley – ein herrliches Tor. Janker übrigens ersetzte gestern Christian Lell auf der rechten Berliner Abwehrseite. Auch Lell ist ein Gesperrter aus dem Bremen-Spiel. Von den Kölnern gab es insgesamt nicht viel zu sehen. Was etwas überraschte, waren sie doch so etwas wie die Mannschaft der Stunde nach ihren letzten Siegen. Darunter zwei Auswärtserfolge mit acht erzielten Toren. Und nun das. In Berlin, wo sich Hertha zuletzt schwer tat vor eigenem Anhang. Einzig eine Torchance sprang für Gäste heraus. Die zweite Halbzeit war zehn Minuten alt, als Slawomir Peszko ein paar Herthaner umkurvt und sich in eine gute Schussposition gebracht hatte. Doch Herthas Torwart Thomas Kraft parierte den Schuss. Die Berliner spulten ihr Pensum entspannt runter. Sie überließen den laschen Kölnern um Lukas Podolski mehr Ballbesitz, lauerten aber ihrerseits auf Konter. Nach einer guten Stunde nahm Babbel den müde wirkenden Ben-Hatira vom Feld, für ihn kam Nikita Rukavytsya. Das Spiel aber war längst gelaufen. Den Berlinern genügte der 20-minütiger Mittelblock der ersten Halbzeit, um den Widerstand und den Willen der Gäste zu brechen. Im Grunde hätte man sich auch die zweite Hälfte sparen können. Es passierte nicht mehr viel. Die einen aus Berlin, mussten nicht mehr, die anderen aus Köln, konnten nicht mehr. Es folgt nun eine Länderspielpause, für die sich die Berliner etwas Luft verschafft haben. Mit zwölf Punkten liegen sie genau in der Mitte des Klassements. Dann tritt Hertha beim FC Bayern an. Warum soll da nichts gehen?

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