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Lustig: Laura Dahlmeier kam durch Zufall zum Berglauf.

© dpa

Vom Biathlon zum Berglauf: Laura Dahlmeier wechselt die Sportart

Im Biathlon hat sie alles gewonnen und auch deshalb aufgehört. Nun versucht sich Laura Dahlmeier als Läuferin - in einer für sie logischen Disziplin.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband kann sein Glück kaum fassen. Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier wird für den DLV bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft im Berglauf im November in Argentinien an den Start gehen. „Laura Dahlmeier ist ein großer Name im deutschen Sport und wir sind stolz, dass sie das DLV-Nationaltrikot tragen wird“, sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska am Mittwoch. „Mal sehen, was sich daraus entwickelt.“

Nach der WM-Zusage der siebenmaligen Weltmeisterin nominierte der DLV die 26-Jährige, die im Mai ihre Karriere als Skijägerin beendet hatte, für ihre erste internationale Meisterschaft in einer Sommersportart. „Das ist ganz was Besonderes so kurz nach meinem Rücktritt vom Biathlon. Es hat sich durch Zufall ergeben, ich hatte im Sommer viel Zeit zum Berglaufen“, sagte Dahlmeier.

Ende August hatte die Weltcupgesamtsiegerin von 2017 beim 11. Karwendelmarsch gesiegt und über die 52 Kilometer lange Laufstrecke mit 2300 Höhenmetern einen Damen-Streckenrekord in 4:51:03 Stunden aufgestellt. Auch den Zugspitz Ultratrail - Basetrail XL (4:15:38 Stunden) Mitte Juni, die offizielle Qualifikation für die WM, hatte sie überlegen gewonnen. Über eine ähnlich lange Strecke geht es in Villa la Angostura am 16. November auch bei der WM.

„Nach dem Ultratrail habe ich die Anfrage bekommen und habe nicht lange gezögert und zugesagt“, sagte Dahlmeier, Deutschlands Sportlerin des Jahres 2017: „Ich habe nicht die gleichen Ambitionen wie beim Biathlon, wo ich immer auf Sieg gelaufen bin. Aber ich hoffe, dass ich meine beste Leistung abrufen und eine gute Zeit schaffen kann.“

"Ich habe nicht die gleichen Ambitionen wie im Biathlon"

„Ich freue mich, so eine fantastische Sportlerin wie Laura im Team zu haben. Es ist immer etwas Besonderes, wenn sich ein Wintersportler dem Sommersport zuwendet oder umgekehrt“, sagt der Berglauf-Berater des DLV, Kurt König. Mit Dahlmeier umfasst das WM-Team fünf Athleten.

„Ich kann mir vorstellen, dass sie gut in dieses Berglauf-Metier passt“, meinte Gonschinska. „Wir werden im Gespräch bleiben und ich würde mich freuen, wenn sie öfter unser Trikot trägt - und eben auch für die Leichtathletik in der Außenwirkung viel tut.“

Für Gonschinska bieten „Sportartentransfer ein Riesenpotenzial im deutschen Sport“. Als einstiger Trainer habe er das Glück gehabt, den damalige Modernen Fünfkämpfer Nico Motschebon zu übernehmen, der unter seiner Regie in den 1990er Jahren zu einem der weltbesten 800-Meter-Läufer wurde. „Die Mehrkämpfer hatten ihn damals als nicht so talentiert bezeichnet“, sagte Gonschinska. (dpa)

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