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Sport: Leverkusen leidet

Bayer verliert zum zweiten Mal – diesmal 1:2 gegen Frankfurt

Leverkusen. Carsten Ramelow zeigt am Ende keine Regung. Er schaut zu Boden und stützt seine Hände lange auf die Oberschenkel. 30 Sekunden verharrt der Leverkusener so nach dem Schlusspfiff. 30 Sekunden nachdem seine Mannschaft überraschend 1:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt verloren hatte. „Ich weiß nicht, was mit uns los ist", sagt Ramelow und blickt ins Leere. „Dabei haben wir eigentlich gut angefangen.“ Die letzten Spielminuten aber waren eine Katastrophe. Ein unerklärlicher Absturz. Eine für Leverkusen unwürdige Leistung.

„Wir machen einfach die Tore nicht", sagt Ramelow. Er hat niemanden bestimmten angesprochen, aber seine Analyse trifft sehr gut auf Dimitar Berbatow. Der bulgarische Stürmer besaß schon nach 120 Sekunden eine exzellente Chance. Der Frankfurter Christoph Preuß hatte den Ball unterlaufen, Berbatow stürmte allein auf das Tor zu, er schießt – und trifft den Pfosten. Zwei Minuten später flankt Ramelow von rechts, aber Berbatow köpft, erneut völlig unbedrängt, aus sechs Metern vorbei. „An so einem Tag steht man am besten nicht auf", sagte Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler. „Meiner Mannschaft hat die Leidenschaft gefehlt.“

Dem Team von Frankfurt hat nichts gefehlt. Die Spieler kämpften um jeden Ball und hatten zudem Glück. Die Eintracht nützte die erste Standardsituation zur Führung. Nach einer Ecke von Bürger stieg Ingo Hertzsch höher als Jens Nowotny und erzielte in der 20. Minute das 1:0 für die Eintracht. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Hertzsch, „Ich habe ja vor drei Wochen noch mit den Jungs trainiert.“ Bayer hat den Abwehrspieler bis Saisonende an Frankfurt ausgeliehen. Einige Minuten später beginnen die Zuschauer, den Gastgeber auszupfeifen. Doch erst nach der Einwechslung von Oliver Neuville nach der Pause wird Leverkusen stärker. Der Nationalspieler erzielte denn auch in der 61. Minute aus kurzer Distanz den Ausgleich. Kurz darauf schoss Schneider aus elf Metern über das Frankfurter Tor. Dann reagierte die Eintracht. 13 Minuten vor Schluss köpfte der starke Ioannis Amanatidis ein zum 2:1.

Frankfurts Trainer Willi Reimann blieb auch nach dem Sieg staubtrocken. Er sagte nur: „Das kann erst der Anfang sein von dem, was wir noch leisten müssen." Für die Leverkusener war es das Ende der Meisterschaftsambitionen. Zehn Punkte beträgt nun der Abstand zu Spitzenreiter Bremen. „Aber an die Tabellenspitze schaue ich sowieso nicht mehr", sagt Ramelow.

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