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Liveblog zur Fußball-EM: Was für die Nationalelf ein EM-Sieg wert wäre
Wie groß ist die Prämie der deutschen Kicker bei einem EM-Sieg? Wer kriegt am meisten? Wie schlimm ist Neuers Allergie? Und: Scheiden nach dem Brexit auch England, Wales und Nordirland aus? Das und mehr im EM-Blog.
Stand:

Ohne Fußball gehn wir heut ins Bett
Modric und Mandzukic können zurück in die Startelf
Gute Nachrichten für Kroatiens Leistungsträger Luka Modric und Mario Mandzukic: Sie sollen nach überstandenen Verletzungen zum EM-Achtelfinale am Samstag gegen Portugal in die Startelf zurückkehren. „Ich kann nicht sagen, ob sie das ganze Spiel durchhalten, aber es sieht ganz gut aus“, berichtete Kroatiens Coach Ante Cacic am Freitagabend in Lens. Cacic wolle sich endgültig aber erst am Samstag vor dem Spiel entscheiden.

Da klingelt's in der Kasse
Man könnte ja meinen, Profi-Fußballer verdienen ausreichend Geld. Trotzdem lockt der DFB die Spieler bei der EM noch mit Prämien. Geld kann man ja schließlich nie genug haben. Beim Achtelfinale gegen die Slowakei gäbe es erstmals einen Bonus: Im Falle eines Sieges bekommen die Spieler 50 000 Euro. Für das Erreichen des Halbfinales und des Finales gäbe es jeweils nochmal 50 000 Euro. Der EM-Sieg wird mit 150 000 Euro belohnt. Insgesamt können sich die deutschen Kicker also 300 000 Euro abstauben. Topverdiener wird auf jeden Fall Jérôme Boateng sein: Der Bayern-Star war als einziger bei allen zehn Partien der Qualifikation dabei und kassierte so die Höchstsumme von 200 000 Euro. Der Weltmeister würde also bei einem EM-Triumph insgesamt auf eine halbe Millionen Euro kommen. Da lässt sich bestimmt was aufs Sparkonto überweisen, oder?

"Noch sind wir in Europa"
Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode
Das ging schnell, schon ist meine Zeit abgelaufen wie die der Briten in der EU. Ab morgen, zu den Achtelfinals, bloggt dann für Sie Abiturient Joshua Kimmich. Ich möchte mich für heute vom Blog verabschieden mit einem Monolog, den Eric Cantona in seiner Sendung hält. In dramatischer Hamlet-Manier sagt er: „Wenn das Feld leer ist, wenn der letzte Fan das Stadion verlassen hat, der Verlierer keinen Schlaf findet und der Sieger keine Ruhe, ist Leidenschaft alles, was uns bleibt." Dann sagt zu dem bebrillten Ball in seiner Hand: "Und nun ab, zurück in deinen Käfig."

Cantona for President!
An alle, die noch über Reinhold Beckmanns "Sportschule" in der ARD ablästern: Das ist nicht die peinlich-schönste Sendung der EM. Eric Cantona ist bei Eurosport als "Commissioner of Football" zu sehen. Und als selbsternannter Kommissar kommentiert die französische Fußballlegende das EM-Geschehen. Mal mit einem Spazierstock in der Hand, vor einem Vogelkäfig sitzend, mal mit freiem Oberkörper, dann wieder mit einem Fußball philosophierend, wie eine schräge Mischung aus Hamlet und Tom Hanks in "Cast Away". Volleyball Mr. Wilson lässt grüßen. Allein die kopfschmerzenserregenden Schnitte sind das Zuschauen wert.
Auch über den deutschen Bundestrainer hat Cantona etwas zu sagen, wie es den Kollegen von Welt.de zuerst aufgefallen ist. Mit Blick auf Löws resolutes Eingreifen gegen die Ukraine sagt Cantona: "Das beweist, dass er wenigstens Eier hat." Der deutsche Trainer habe nur "überprüft, ob alles da ist".
Seinem Freund, Mr. Wilson II, gibt der 50-Jährige dann folgenden Rat: "Wenn der deutsche Trainer dir die Hand schütteln will, denk lieber zweimal darüber nach." Ein Rat, der weder Hand noch Hirn hat.
Europäischer Rechnungshof
Dieser Tage fragen sich viele Fußballfans: Wem nützt eigentlich eine Europameisterschaft mit 24 Mannschaften? Antwort: der Uefa!
1,9 Milliarden Euro verdient der europäische Verband mit dem aufgeblähten Mammut-Turnier, eine halbe Milliarde mehr als 2012 mit 16 Teams, hat unser Autor Thilo Neumann vorgerechnet. So viel erwirtschaften Staaten wie Bhutan oder Lesotho in einem Jahr. Und das steuerfrei natürlich. Warum sollte Frankreich etwas von dem Gekicke haben? Oder die Zuschauer?
Schon wieder Polen?
EM-Qualifikation, EM-Vorrunde, nun auch im EM-Achtelfinale: Die Polen folgen den Deutschen auf Schritt und Schritt. Szymon Marciniak leitet am Sonntag das Spiel gegen die Slowakei, teilt die Uefa mit. Der 35-jährige Glatzkopf sieht aus wie ein kleiner Klon von Howard Webb und Pierluigi Collina. Doch keine Vorbehalte! Wir haben gehört, der Referee aus der polnischen Liga sei ein Schiedsrichter der Ekstraklasa,
Gdgd Disch, die PK ist vorbei
Dumm tickert gut
Was ich noch mitbekommen habe, war der Vorwurf eines Journalisten: Kimmich habe Abitur, er sei schon in der Schule ein Leader gewesen! Der 21-Jährige wehrt sich: "Ich weiß nicht, wie man in der Schule vorangehen soll, ich habe nur versucht, einen guten Abschluss zu machen." Daraufhin hänselt Neuer ihn: "Sag mal deine Abschlussnote." Kimmich rückt die erschütternde Wahrheit heraus: "1,7." Gelächter im Saal, der DFB-Rektor Jens Grittner schreitet ein: "Das ist kein Grund zum Lachen, sondern zum Applaudieren!"
Was das Traurigste ist: Mein Abi-Schnitt war auch 1,7. Heißt das, ich hätte wie Kimmich in Frankreich Rechtsverteidigung auf europäischer Ebene studieren können? Oder ist Kimmich nach diesem perspektivlosen Abschluss der Absturz in den Online-Journalismus vorprogrammiert? Immerhin, dem Genitiv ist er schonmal nicht mächtig Gute Voraussetzung.
Blogxit
Durchschnaufen
Auf der Suche nach dem verlorenen Sinn
Genitively maybe
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