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„Gemeinschaftsgefühl in Deutschland gehabt“: Der emotionale DFB-Appell nach dem EM-Aus
Trotz der bitteren Niederlage gegen Spanien hat die deutsche Nationalmannschaft viele Menschen in diesem Land begeistert. Bundestrainer Nagelsmann hofft, dass sich in Deutschland etwas bewegt.
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Weit nach Mitternacht kehrte Bundestrainer Julian Nagelsmann mit der Fußball-Nationalmannschaft nach dem dramatischen EM-Aus gegen Spanien ins Teamquartier zurück. In zwei Teambussen reiste der DFB-Tross begleitet von einer Polizeieskorte über die Autobahn von Stuttgart zurück nach Herzogenaurach. Dort warteten am Samstag um 1:30 Uhr rund 150 Fans auf die DFB-Elf. Im Home Ground wird der Bundestrainer gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler am Samstag um 13.00 Uhr nochmals bei einer Pressekonferenz öffentlich ein EM-Fazit ziehen.
Unmittelbar nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen Spanien äußerte Nagelsmann bereits die Hoffnung, dass die positive Stimmung um die Nationalmannschaft sich auch im Alltag der Menschen in Deutschland niederschlägt. „Das sollen die Jungs mitnehmen, dass ein Land, das viel zu viel in Tristesse verfällt, ständig in Tristesse verfällt und in Schwarzmalerei, dass sie es gemeinschaftlich geschafft haben, es ein bisschen aufzuwecken und ihm schöne Momente beschert haben. Ich hoffe, dass diese Symbiose zwischen Fußballfans und Fußballmannschaft auch in der Gesellschaft stattfindet“, sagte der Bundestrainer vor der Abfahrt aus dem Stuttgarter Stadion.
Dieser EM-Sommer könne nachwirken, so die Hoffnung des Bundestrainers. „Dass wir begreifen, dass wir als gemeinschaftliche Gesellschaft auch viel mehr bewegen können, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und jeder individueller sein will als sein Nachbar.“ Man müsse in Deutschland wieder einen Tick mehr gemeinsam machen.
Auch Stürmer Niclas Füllkrug wirkte regelrecht für die Unterstützung beim diesem Turnier, die das Team nach den Erfahrungen in den Wochen und Monaten zuvor so nicht erwartet hatte. „An euch, vielen Dank für das tolle Gefühl, das ihr uns gegeben habt. Es war wahnsinnig schön, für euch auf dem Platz zu kämpfen“, schwärmte der Angreifer von Borussia Dortmund. „Schade, dass es nur bis zum Viertelfinale war. Ihr wart auf jeden Fall überragend.“
Es sei total schwer, damit umzugehen, „es gibt keinen Ausweg“, ergänzte Füllkrug mit seinen Emotionen kämpfend. „Man hat eine Euphorie, man hat ein Gemeinschaftsgefühl in Deutschland gehabt, was wir auch gespürt haben. Es war lang nicht mehr so. Das ist ganz, ganz traurig, dass es vorbei ist.“ (dpa)
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