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Typisches Bild. Mark Williams am Tisch, Graeme Dott kann nur zuschauen.

© Imago

German Masters im Snooker: Mark Williams gewinnt Finale gegen Graeme Dott klar

Der Waliser Mark Williams ist der erste Spieler, der zum zweiten mal im Tempodrom den Titel gewinnt. Im Finale lässt er Graeme Dott keine Chance.

Graeme Dott konnte einem ein bisschen leid tun. Der Schotte hatte erstmals seit 2010 wieder ein Finale bei einem Weltranglistenturnier erreicht, nur um dann beim German Masters im Berliner Tempodrom von Mark Williams "geschlachtet" zu werden. So kommentierte Dott selbst das deutliche 1:9 am Sonntagabend kurz nach Ende des Spiels. Der 40-Jährige ging schon mit einem 1:7-Rückstand in die Abendsession, dort dauerte das Endspiel dann nur noch weitere 31 Minuten. "Nichts hat wirklich funktioniert. Ich konnte den Spielball nicht kontrollieren und auch meine Safetys waren ziemlich schlecht", sagte Dott, der im Halbfinale gegen Shaun Murphy noch brilliert hatte.

Auf der anderen Seite gelang Williams so gut wie alles. Der Waliser hatte bereits 2011 die erste Austragung des German Masters im Tempodrom gewinnen können, danach hatte es aber bis zum November 2017 gedauert, ehe er wieder einen Titel holen konnte. Mit dem Sieg in Berlin hat er nun 20 Weltranglistenturniere für sich entschieden - nur vier Spieler haben sich bei diesen Events noch häufiger in die Siegerlisten eintragen können. "Das ist die beste Saison seit langer, langer Zeit", sagte Williams, ohne dabei allzu große Emotionen zu zeigen.

Williams hatte zwischenzeitlich sogar schon einmal an ein Karriereende gedacht

Es ist noch gar nicht so lange her, da wollte der 42-Jährige mit dem Snooker aufhören, weil er einfach nicht mehr an die Erfolge früherer Zeiten herankam. Williams war 2000 und 2003 Weltmeister, auch die beiden nächstgroßen Turniere, die UK Championship und das Masters, konnte er zweimal für sich entscheiden. Doch diese Siege liegen lange zurück. "Es ist unglaublich, was ich in den vergangenen acht Monaten erreicht habe und das ich jetzt wieder zu den Topspielern gehöre", sagte Williams.

Er setzt damit in gewisser Weise eine Tradition in Berlin fort, denn das Turnier ist keines für die junge Generation. Nur einmal überhaupt gewann im Tempodrom ein Spieler, der noch nicht mindestens 30 Jahre alt war. Im Vorjahr siegte mit Anthony Hamilton schon einmal ein Profi jenseits der Vierzig. "Wo sind denn all die Youngster?", fragte Williams scherzhaft in der Pressekonferenz. Neben Ronnie O'Sullivan (ebenfalls 42) ist er der einzige Mehrfachgewinner bei Weltranglistenturnieren in dieser Saison. "Das ist eine der größten Wendungen in meiner Laufbahn, deswegen werde ich ganz sicher nicht vergessen, was ich in dieser Saison erreicht habe", sagte Williams.

Für den Höhepunkt des Jahres, die Weltmeisterschaft im Mai in Sheffield, ist Williams angesichts seiner aktuellen Erfolge nun sogar wieder einer der Favoriten. Dabei konnte er sich 2017 nicht einmal für das Hauptfeld im Crucible Theatre qualifizieren. "Jahrelang habe ich selbst nicht mehr daran geglaubt, dass ich noch einmal Weltmeister werden kann. Jetzt fühle ich mich dazu wieder in der Lage", sagte Williams und dürfte diese Meinung längst nicht mehr exklusiv haben.

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